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Ausgangslage

Für die Gartenschau „Tal X“ 2025 beauftragte der Landkreis Freudenstadt den Entwurf eines Ausstellungspavillons mit einer besonderen Anforderung: Das Gebäude sollte nach Veranstaltungsende nicht zurückgebaut, sondern dauerhaft als Fahrzeughalle für den Abfallwirtschaftsbetrieb weitergenutzt werden. Die Vision war also nicht, einen temporären Bau zu schaffen, der Abfall produziert, sondern eine Fahrzeughalle so vorausschauend zu planen, dass eine hochwertige Zwischennutzung als Pavillon möglich wird. Es entstand ein echtes Bauwerk mit doppeltem Zweck – geplant mit klarem Fokus auf Effizienz und Nachhaltigkeit.

Konzept & Umsetzung

Die zentrale Herausforderung bestand darin, zwei grundlegend unterschiedliche Nutzungen – einen repräsentativen Ausstellungsraum und eine robuste Fahrzeughalle – in einer einzigen, klaren Struktur zu vereinen. Beide Nutzungsarten hatten in sich sehr spezifische Anforderungen: So sollte zum Beispiel im Pavillon ein separater Bereich für eine immersive Videoinstallation geschaffen werden. Die architektonische Antwort ist eine bewusst einfach gehaltene und nachhaltige Holzkonstruktion, deren Form und Materialität beiden Szenarien gerecht wird.

Das Gebäude basiert auf einem modularen Holztragwerk mit ästhetisch sichtbaren Fachwerkträgern. Die Fassade aus konisch gesetzten Lärchenleisten verleiht dem Baukörper eine natürliche, authentische Textur, während im Innenraum robuste OSB-Platten eine kostengünstige und zugleich ehrliche Gestaltung von Wänden, Böden und Decken ermöglichen. Dank des hohen Vorfertigungsgrades konnte eine extrem kurze Bauzeit von nur zwei Monaten realisiert werden.

Nachhaltigkeit & Wirtschaftlichkeit

Das Projekt führt die Themen Ressourcenschonung und Gestaltungsqualität konsequent zusammen. Die Konstruktion ist komplett demontierbar, und auf Metall wurde zugunsten von unbehandeltem, heimischem Holz weitgehend verzichtet. Die hinterlüftete Fassade aus senkrecht angeordneter Lärche schützt die Konstruktion zuverlässig und unterstreicht den ökologischen Anspruch.

Die enge, lösungsorientierte Zusammenarbeit zwischen Architektur und Tragwerksplanung, aber auch der enge Austausch mit der Bauherrschaft und der ausführenden Zimmerei waren entscheidend, um die gegensätzlichen Nutzungsanforderungen gestalterisch und wirtschaftlich zu verbinden. So entstand ein durchdachter Holzbau, der bereit für seine zwei Lebensphasen ist. Die Gartenschau Tal X läuft von Mai bis Oktober 2025. Der Ab- und Wiederaufbau des Pavillons wird im Anschluss realisiert.

Ausgangslage

Das denkmalgeschützte, vierstöckige Schulgebäude von 1867 soll unter Berücksichtigung der historischen Substanz generalsaniert und für die weitere Nutzung als Städtische Musikschule ertüchtigt sowie barrierefrei erschlossen werden.

Die Außenfassade im Erdgeschoss besteht aus Buntsandstein, die darüberliegenden Stockwerke sind mit einer kleinformatigen Schindelfassade versehen. Die Sprossenfenster haben eine Frieseinfassung und Holzklappläden. Die Dachform ist als Walmdach ausgeführt.

Musikschule Bestand: Die Fassade
Unter Berücksichtigung der historischen Substanz wird das Gebäude behutsam generalsaniert.
Musikschule Bestand: Treppenhaus

Entwurfskonzept

Ein rückwärtiger Anbau aus den 1970er Jahren wird abgebrochen und durch einen neuen, zweiteiligen Baukörper ersetzt, der sich auf das Erdgeschoss und einen markanten Turm an der Westfassade des Baus erstreckt, der den barrierefreien Aufzug sowie den Sicherheitstreppenraum beherbergt.

Visualisierung der Musikschule Altensteig
Visualisierung der Musikschule Altensteig mit Treppenturm aus Profilbauglas: Baustart ist im Sommer 2025

Ein Kern aus Stahlbeton bildet das Foyer im Erdgeschoss sowie den Treppenraum. Der übrige Anbauteil wird in Holzständerbauweise ausgeführt. Hier sind neben dem Foyer auch WC-Anlagen, Teile der Lüftungstechnik und Lagerflächen untergebracht. Die Fassade dieses Bereichs wird mit Naturholz bekleidet, wobei die Eingangsbereiche durch Fassadenplatten akzentuiert werden. Der Anschluss an die Bestandsfassade erfolgt geschossweise. Der Treppenturm erhält eine dreiseitige Fassade aus Profilbauglas.

Die Generalsanierung im Außenbereich erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt und beinhaltet eine neue Dacheindeckung, Ausbesserungen der Schindelfassade, der Friese, der Holzklappläden, Austausch der Fenster und die Sanierung des Natursteinmauerwerks.

Im Innenbereich werden die Oberflächen ertüchtigt und zum Teil erneuert, Trockenbauwände eingebaut und zusätzliche Sanitärräumlichkeiten geschaffen. Historische Stuck- und Holzelemente werden restauriert und die Haustechnik vollständig erneuert (Heizung, Lüftung, Sanitär, Elektro).

Das Brandschutzkonzept im Bestand wird in Verbindung mit dem neu zu errichtenden Flucht-Treppenhaus neu aufgestellt.

Baustart ist im Sommer 2025.

Ausgangslage

Das Projekt basiert auf dem Grundgedanken eines Wohnraumtauschs zur Optimierung der Nutzung von Bestandsimmobilien. Senior:innen wird der Umzug aus oft zu groß gewordenen Eigenheimen in barrierefreie Mietwohnungen vor Ort erleichtert. Der Neubau besticht durch kompakte, optimierte Grundrisse und Gemeinschaftsflächen, die Begegnung und sozialen Austausch fördern. Die freiwerdenden Bestandsimmobilien können anschließend von Familien bezogen werden, wodurch eine effizientere Ausnutzung des vorhandenen Wohnraums im Quartier erreicht wird. Optional unterstützt der Projektinitiator die Vermietung der Bestandsimmobilien, um den Umzugsprozess für die Senior:innen zu erleichtern. Bei der Planung und Umsetzung des Neubaus soll möglichst ressourcenschonend vorgegangen werden.

Konzept & Umsetzung

Der Neubau beinhaltet acht barrierefreie Wohneinheiten sowie großzügig dimensionierte Gemeinschaftsflächen. Das architektonische Konzept zielt auf die Förderung sozialer Interaktion und nachbarschaftlicher Beziehungen durch eine offene Grundrissgestaltung und gemeinschaftsfördernde Erschließungsbereiche ab. Die Erschließung erfolgt über einen vorgelagerten Laubengang, der zusammen mit den überdachten Balkonen neben der sozialen Funktion auch Witterungsschutz und sommerliche Verschattung bietet.

Eingang seitliche Ansicht
Ausblick vom Balkon
Treppe


Zusätzlich zu den Wohneinheiten stehen den Bewohnern vielfältig nutzbare Gemeinschaftseinrichtungen zur Verfügung: ein Werkstattbereich, ein Atelier, eine Waschküche sowie weitere Abstellräume und ein Gemeinschaftsraum mit Küche und Kochinsel. Diese erweitern das funktionale Angebot und stärken die Hausgemeinschaft.

Der Hauptbaukörper wurde in modularer Holzbauweise errichtet. Für das Tragwerk kamen vorgefertigte Wand- und Deckenelemente aus Brettsperrholz (BSP) zum Einsatz, dessen Holz aus nachhaltiger regionaler Forstwirtschaft im Schwarzwald stammt. Selbst der Aufzugsschacht wurde als vorgefertigtes Vollholzelement realisiert.

Diesem Holzkörper sind Laubengänge und Balkone als robuste Stahlbetonkonstruktion vorgelagert. Die Fassade wird durch eine umlaufende, vertikale Holzlamellenstruktur geprägt.

Das Energiekonzept setzt auf regenerative Quellen: Die Wärmeversorgung erfolgt primär über eine Solarthermieanlage mit Pufferspeicher, ergänzt durch eine Holzfeuerstätte. Die Wahl der Holzbauweise mit regionalem Baustoff und das Energiekonzept unterstreichen die hohe ökologische Qualität des Gebäudes.

Fazit

Das Projekt „Das Neschtle“ verknüpft soziale Zielsetzungen wie altersgerechtes Wohnen und Gemeinschaftsförderung mit ökologischen Aspekten wie nachhaltiger Holzbauweise und einem regenerativen Energiekonzept sowie ökonomischen Überlegungen, insbesondere in Bezug auf die effiziente Wohnraumnutzung. Es stellt ein zukunftsweisendes Wohnmodell dar, das einen Beitrag zur lokalen Wohnraumversorgung leistet und die Klimaschutzagenda unterstützt. Die Architektur adressiert hierbei spezifisch die Bedürfnisse der älteren Generation und leistet gleichzeitig einen positiven Beitrag zur Quartiersentwicklung.

01

Ausgangslage

Die Gemeinde Eutingen im Gäu möchte den bestehenden Kindergarten „Fantadu“ bedarfsgemäß um- und anbauen sowie den Bestand sanieren und neu strukturieren.

Der Bedarf an mehr Raum ist da: Der Kindergarten war bisher nur für zwei Ü3-Gruppen ausgelegt. Der vorhandene Mehrzweckraum wurde bereits als dritter Gruppenraum für eine U3-Gruppe umgenutzt.

02

Konzept & Umsetzung

Ein Anbau im nördlichen Bereich erhöht die Kapazitäten des Kindergartens auf fünf reguläre Gruppen und wird so dem Bedarf von heute gerecht: Künftig finden insgesamt 95 Kinder Platz, verteilt auf zwei U3-Gruppen mit je zehn Plätzen und drei Ü3-Gruppen mit je 20 bis 25 Plätzen. Die Gruppenräume der U3-Bereiche sind dabei großzügig dimensioniert und perspektivisch für beide Altersgruppen flexibel nutzbar.

Die Gebäudestruktur des Bestands, geprägt durch kubische Elemente, wurde im Neubau aufgenommen und weitergeführt. Dabei sind die Gruppenräume bewusst hoch gehalten, da die neuen Räumlichkeiten tiefer im Gelände liegen.

Visualisierung des Kindergartens mit Erweiterung
Visualisierung des Kindergartens mit Erweiterung

Der bestehende Mehrzweckraum wurde zum Gruppenraum umgebaut und erweitert. Der Essensbereich wurde vergrößert und die Personal- und Nebenräume ebenfalls umgestaltet. Im Zuge der Renovierung wurden die bestehenden Räume und die Fassade modernisiert und dem neuen Konzept angepasst, wobei auch die Akustik nachgebessert wurde – was Kindern und Mitarbeitenden zugute kommt.

Die neuen Räumlichkeiten im Anbau umfassen neben den beiden zusätzlichen Gruppenräumen und dem Mehrzweckraum auch Nebenräume wie Schlafraum, pädagogische Küche und Personalräume.


03

Nachhaltigkeit

Das Projekt setzt auf eine nachhaltige Bauweise, indem es die vorhandene Bausubstanz aufgreift und im Neubau integriert. Die Konstruktion erfolgte in Holzständerbauweise auf einer Betonbodenplatte.

Die Fassade kombiniert Putz und Holz und wurde durch energieeffiziente Holz-Alu-Fenster ergänzt. Zur Energiegewinnung wurde auf den flach geneigten Flach- und Pultdächern eine Photovoltaikanlage installiert, die in maximaler Auslegung nicht nur den Eigenbedarf deckt, sondern auch Überschüsse ins Netz einspeist.

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Innenarchitektur

Das Innenraumkonzept der Kita basiert auf einem offenen Prinzip, das den Kindern Freiheit und Bewegung ermöglicht.

Ein wiederkehrendes, gestalterisches Leitmotiv ist die Kreisform, die sich im Innen- und Außenbereich wiederfindet: farbige Kreise auf dem Bodenbelag der Flure und des Bewegungsraums, der „Welcome Desk“ in Raupenform sowie die runden Oberlichter und Fassadenelemente.

Der „Welcome Desk“, gestaltet in Form einer Raupe.

Besonderes Augenmerk wurde auf die Raumakustik gelegt, da die Lautstärke in Kitas und Kindergärten für das Wohlbefinden maßgeblich mitentscheidend ist. Die Kita ist mit Akustikdecken ausgestattet, um die allgemeine Geräuschkulisse zu dämpfen. In stark genutzten Bereichen mit hohem Geräuschpegel wurden zusätzliche Akustikelemente eingesetzt: Im Flur akustisch wirksame Rückwände an den Garderobenelementen und in anderen Bereichen Wandabsorber.

Farbgebung

Zur besseren Orientierung wurden die Räumlichkeiten der Altersgruppen farblich differenziert: Grün für die Unter-Dreijährigen, Gelb für die Über-Dreijährigen. Die Farbcodierung Grün und Gelb für die unterschiedlichen Gruppen bietet Orientierungshilfe und taucht in strukturellen Möbelelementen wieder auf. In gemeinschaftlich genutzten Bädern wird die Farbcodierung durch ein Patchwork in Gelb und Grün fortgeführt, das sich in den pastellfarbenen Fliesen wiederfindet. Die Farben im Innenraum sind bewusst dezent gehalten, da die Kinder selbst und auch die Spielgeräte schon viel Farbe in den Raum bringen.

Grün kennzeichnet die Bereiche für Unter-Dreijährige, Gelb die für Über-Dreijährige. In gemeinsam genutzten Bereichen kommen beide Farben zum Einsatz.

Einbaumöbel

Die Einbaumöbel sind speziell für die Bedürfnisse der Kinder konzipiert und von uns individuell geplant. Die Gestaltung fördert die Eigenständigkeit der Kinder, etwa durch niedrige Regale und Garderoben, die sie selbstständig erreichen können. Weitere Möbelstücke wie Sitz- und Spielmöglichkeiten sind ebenfalls auf ihre Größe und Bedürfnisse zugeschnitten. Unter der Treppe bietet eine gemütliche Sitznische den Kindern einen zusätzlichen Rückzugsort.

Materialwahl

Die Materialwahl wurde unter ökologischen und gesundheitlichen Gesichtspunkten getroffen. Es wurden ausschließlich nachhaltige und schadstofffreie Materialien verwendet, um ein gesundes Raumklima zu gewährleisten. Der Bodenbelag besteht aus Linoleum, das verwendete Holz stammt aus FSC®-zertifizierter Herkunft. So entsteht ein Raum, der sowohl die ästhetischen als auch die ökologischen Ansprüche erfüllt und die Kinder in einer gesunden Umgebung willkommen heißt.

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Neubau 4-gruppige Kindertageseinrichtung in Endingen

Das Haus mit vier Stockwerken plus Staffelgeschoss, mit Aufzug und einer barrierefreien Wohnung im Erdgeschoss ist in CLT-Bauweise errichtet. Die Zwei- bis Dreizimmerwohnungen haben sichtbare Holzdecken, was ein angenehmes Raumklima schafft. Insgesamt finden 18 Wohnungen auf über 1.000m² Wohnfläche Platz.

In den ersten vier Etagen befinden sich die geförderten Wohnungen jeweils mit Terrasse, Balkon oder Loggia und einer Fläche von je etwa 40 bis 60 Quadratmetern. Die beiden oberen Wohnungen im Penthouse-Bereich sind frei finanzierbar. Sie verfügen über je eine Dachterrasse und haben eine Gesamtfläche von fast 100 Quadratmetern. Alle Wohnungen werden mit Fernwärme über eine Fußbodenheizung beheizt. 

Die Stadt Crailsheim tritt mit dem Projekt im Baugebiet Heckenbühl im Stadtteil Roßfeld zum ersten Mal als Bauherr in gefördertem Wohnungsbau auf. Das Vergabeverfahren für den Neubau hat buerohauser 2021 gewonnen.

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Nutzung

Der Pavillon ist vorrangig für die Nutzung durch die Mitarbeitenden der Klinik gedacht – als Kantine und als Ort der Regeneration, so dass auch das medizinische Personal einen eigenen Ort der Erholung innerhalb der Anlage aufsuchen kann. Der Pavillon wird darüber hinaus auch als repräsentativer Raum genutzt, z.B. für Vorträge oder Schulungen.

Architektonische Merkmale

Die Klinik liegt an einem Naturschutzgebiet. Die repräsentative Fläche ist zur Hälfte verglast und ermöglicht einen kilometerweiten Blick bis zur Schwäbischen Alb. Mit den vorvergrauten Holzschindeln wird nicht nur Bezug auf die Umgebung genommen, sondern auch die hiesige Tradition der Schindelverkleidung ins 21. Jahrhundert transportiert: Die Schindeln sind etwas größer als sonst üblich und wirken dadurch moderner. Die markanten Holzstützen des Baus sind nicht nur gestalterisches Element, sondern haben auch eine statische Funktion und tragen das Dach.

Warum Holzbau

Holz ist vielseitig einsetzbar, belastbar und schafft ein gesundes Raumklima. Holz überzeugt auch im Außenbereich nicht nur mit seiner Optik, sondern punktet auch in Sachen Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. Richtig eingesetzt, erweist es sich als äußerst langlebig und übertrifft in seiner gesamten Lebensdauer viele andere Baumaterialien in diesen Bereichen.  

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Ein Haus im Grünen auf der einen Seite, urbaner Kontext auf der anderen Seite: mit diesem Wunsch hatte die Bauherrenfamilie das Grundstück nahe des Berliner Schlachtensees erworben. Das freistehende Gebäude befindet sich auf einem kleinen Grundstück mit altem, erhaltenswerten Baumbestand inmitten eines historischen Wohngebiets, das sich durch klassische Einfamilienhäuser und repräsentative Villen der Jahrhundertwende auszeichnet.

05

Aufgabe

Die Ausgangsidee war es, den Vorgängerbau, ein Fertighaus aus den 70er Jahren, für die vierköpfige Familie zu sanieren und ihren Bedürfnissen entsprechend umzubauen. Materialuntersuchungen zu Beginn des Planungsprozesses ergaben jedoch, dass nahezu alle Baumaterialien des alten Hauses schadstoffbelastet sind.

Nach eingehenden Beratungsgesprächen wurde gemeinsam die Entscheidung gefällt, das Haus bis auf den Boden des Erdgeschosses zurückzubauen und nur den Keller zu erhalten. Auf diesem vorgegebenen Fundament ist ein modernes Haus im Holzmodulbau entstanden, das sowohl den ästhetischen als auch den funktionalen Bedürfnissen der Familie gerecht wird.

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Architektur

Das neue Gebäude wurde in Holzbauweise errichtet und orientiert sich in den Außenmaßen am Abdruck des alten, weiterhin nutzbaren Kellergeschosses.

Der Neubau gliedert sich in Erd- und Obergeschoss, die Dachneigung des Vorgängerbaus wurde übernommen. Um mehr Raumhöhe zu gewinnen, wurde der Kniestock einseitig angehoben und so das markante, asymmetrische Erscheinungsbild des Gebäudes geschaffen. Zur Auflockerung der monolithischen Erscheinung des Baukörpers springt die offene Holzverkleidung des Obergeschosses durchgängig vor.

Ansicht Süd und Ost

Die dunkle Fassade mit Mikroriffelung spielt in Anlehnung an die sich ständig ändernden Reflektionen des Sonnenlichts mit der Breite der Lattung. Der überdachte Eingangsbereich wie auch der äußere Abgang zum Keller sind ebenfalls mit Holzlatten als gestalterisches Element eingefasst. Die großen Fensterflächen inszenieren die grüne Umgebung und holen den Baumbestand optisch ins Haus.

Die Fassade des Hauses wurde mit einer schwarz geölten Holzverkleidung gestaltet, die an die japanische Methode „Yakisugi“ erinnert, bei der Fassaden durch Verkohlen karbonisiert werden.
07

Räumliche Gliederung

Ausgehend vom vorgegebenen Fundament und der Position der erhaltenen Kellertreppe konnte der Grundriss neu entwickelt und modernisiert werden. Trotz der vorgegebenen Grenzen ist ein klares Raumgefüge mit großzügigem Wohn- und Essbereich entstanden.

Grundriss Erdgeschoss und Obergeschoss

Der große Wohnraum dehnt sich bis auf die Außenkante des Treppenantritts aus und wird so maximal erweitert. Die neue zweiläufige Wohntreppe geht vom Wohnbereich ab und fungiert als Möbel sowie skulpturale Verbindung zwischen Erd- und Obergeschoss. Der Blick geht überall ins Grüne, so dass die Grenze zwischen innen und außen verschwimmt.

Durch die Anhebung des Daches zur Ausbildung eines Kniestocks wurde zusätzlicher Platz für die Schlafräume geschaffen. Der Clou: die so entstandene Raumhöhe wird im Treppen- und Schlafraum voll ausgenutzt und holt die spannende Firstgeometrie in den Innenraum.

Schnitte
08

Innenraumkonzept

Ein besonderes Augenmerk lag auf der Verschmelzung von Architektur und Innenraum. Die Farbigkeit des Außenraums sowie die Schattenspiele der Fassadengestaltung spiegeln sich konsequent auch in den Details und der Materialität des Innenraums wieder.

Material- und Farbkonzept

Das durchgängig eingesetzte Industrieparkett unterstreicht das Ineinanderfließen der Räume und verleiht der reduzierten Strenge die notwendige Wärme. Vor allem das präsente Grün der Umgebung war die Inspirationsquelle für das übergeordnete Farbkonzept und spiegelt sich sowohl in den Möbeln als auch in den sanft abgestuften, mineralischen Farbtönen der Wände wieder.

Die Küche ist das Schmuckstück im Erdgeschoss und mit der zentralen Kochinsel bereits von außen einsehbar. Diese stellt den Mittelpunkt des Hauses dar, wo sich die Familie und Gäste gleichermaßen treffen. Die in eine Nische versetzte Arbeitszeile balanciert das Ensemble mit dem gegenüberliegenden Hochschrank aus. Die kühl-grünen Fenixfronten werden durch die sanft geäderte Natursteinarbeitsplatte belebt und mit spielerischen Griffen aufgelockert.

Die Bäder verwirklichen gegensätzliche Farbwelten und leben vom Licht- und Schattenspiel der Fassade. Mit Akzenten wie dem fröhlichen Terrazzo-Waschtisch im Gästebad sowie dem raumgreifenden, dunklen Spiegelschrank im grünen Bad wird der notwendige Stauraum geschaffen.

Spezielles Augenmerk wurde auf die Lichtatmosphäre gelegt: Das Tageslicht ist ein eigenständiger Akteur, der dank der Fensteraufteilung im Tagesverlauf stimmungsvolle Lichtspiele in den Innenräumen und auf den Materialoberflächen schafft. Abends setzen die japanisch-gewendelten Papierleuchten im Essbereich sowie das skulpturale Leuchtelement im hohen Treppenraum besondere Akzente.

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Ausgangslage

Der bestehende zweigruppige Kindergarten aus dem Jahr 2000 sollte aufgrund der Bedarfsplanung der Stadt Reutlingen um drei zusätzliche Gruppen erweitert werden. Hierfür erwarb die Stadt das benachbarte Grundstück. Eine besondere Anforderung war die Lage des Baugrundstücks in der Erdbebenzone 3.

Konzept und Umsetzung

Die Erweiterung gliedert sich in zwei neue Baukörper, die sich an den Bestand anschließen: ein zweigeschossiger Satteldachbau für die neuen Gruppen- und Sozialräume sowie ein eingeschossiger, flacher Verbindungsbau. Dieser Mittelbau, der die gemeinsam genutzte Mensa beherbergt, wurde als Geste an die Nachbarschaft mit einer beidseitigen Glasfassade gestaltet. So bleibt der Durchblick in den rückwärtigen Außenbereich erhalten und es entsteht ein heller, transparenter Begegnungsort.

Der Anbau fügt sich harmonisch an den Bestandsbau und in die Umgebung ein. Der helle Mittelbau beherbergt die Küche und die Essplätze für die Gruppen.

Als visuelles und identitätsstiftendes Highlight wurden bunte Fenster der alten Kirche, die auf dem Grundstück abgerissen wurde, in den Neubau integriert. So wird die Historie des Ortes respektiert und weitergeführt.


Das Bauvorhaben ist in Erdbebenzone 3 angesiedelt, der höchsten Erdbebenbeanspruchung in Deutschland. Die erforderliche Aussteifung wird durch Wandscheiben in Holzständerkonstruktion sowie Decken- und Dachscheiben gewährleistet. Die maßgebende Gesamtmasse des Gebäudes beträgt 382,6 Tonnen. Die daraus resultierende Ersatzhorizontalkraft wird über die Aussteifungselemente in den Untergrund abgeleitet. Zur Aufnahme der maximalen Zug- und Horizontalkräfte wurden teilweise spezielle Zuganker entworfen und eingesetzt.

Ein wesentlicher Vorteil der Holzbauweise zeigt sich hier deutlich: Ein vergleichbarer Massivbau hätte eine wesentlich höhere Masse (ca. +75%) und würde dementsprechend auch deutlich höhere Ersatzhorizontalkräfte erzeugen.

Innenraum

Das Farbkonzept setzt auf sanfte Gelb- und Grüntöne: die Spielnischen in den Schränken sind als hellgrüne Inseln in den Holzfronten gestaltet, ebenso wie alle offenen Stauraumflächen, beispielsweise zur Aufbewahrung von Matratzen. Die Schränke wurden darüber hinaus als komplett geschlossener Stauraum konzipiert, was zu einer beruhigenden Wirkung im Raum beiträgt. Der Bodenbelag setzt Akzente in Senfgelb, um Kontraste für Bereiche mit erhöhter Aufmerksamkeit zu schaffen wie Podeste, Rampen oder Treppen.

Holz, Gelb- und Grüntöne dominieren die Farbstimmung.

Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit mit Blick auf DGNB-Zertifizierung

Das Projekt wurde konsequent auf Nachhaltigkeit ausgerichtet und strebt den KfW 40 Standard sowie eine DGNB-Zertifizierung in Silber an. Dabei wird der gesamte Lebenszyklus eines Projekts betrachtet – im Hinblick auf die Umweltwirkungen und Ressourcenverbräuche, genauso wie in Bezug auf die Kosten für die Bewirtschaftung und Instandhaltung. Dies erforderte eine intensive Abstimmung zwischen Fachplaner:innen und Handwerker:innen, um alle Kriterien für die Förderung umsetzen und nachweisen zu können. Besonderer Wert wurde auf die Verwendung nachhaltiger Materialien, eine optimierte Verschattung und den Einsatz einer PV-Anlage gelegt. Der Anbau ist eine reine Holzkonstruktion.

Das Gebäude ist grundsätzlich barrierefrei zugänglich. Dies beinhaltet einen schwellenlosen Zugang zum Gebäude und zum Obergeschoss, eine Behindertentoilette, einen Aufzug mit Mehr-Sinne-Prinzip-Bedienung und generell ausreichende Flurbreiten und Bewegungsflächen vor Türen. Alle Türen sind schwellenlos. Arbeitsplätze können durch die flexiblen Raum- und Möbelstrukturen jederzeit den spezifischen Bedürfnissen angepasst werden. Alle Eingänge, Fenster und Handläufe haben gemäß barrierefreien Anforderungen eine taktile Beschriftung. Ebenfalls sind die befestigten Außenanlagen generell barrierefrei. So trägt der Kindergarten zu einem inklusiven Klima in der Gemeinde bei.

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Herausforderungen

Kundenwünsche

Die erfolgreiche und stark nachgefragte, aber sehr in die Jahre gekommene Rehabilitationseinrichtung der Suchtadaption “Lebenszentrum” soll modernisiert werden. Bisher richtete sich das Angebot dieser Einrichtung an Männer, die aus dem stationären Entzug die nächsten therapeutischen Schritte gehen wollen, um in das eigene und gesellschaftliche Leben nach der Sucht zurückzufinden. Die Reha-Klinik als ein offener Ort heißt in Zukunft auch Frauen willkommen.

Eine Erweiterung von bisher 18 Patientenzimmern auf 24 ist vorgesehen. Der Gebäudebestand soll demnach teilweise ersetzt und teilweise erhalten und ergänzt werden.

Die hygienischen und raumspezifischen Standards werden durch die Rentenversicherung als Leistungsträger vorgegeben. Wichtig ist, dass die Patient*innen in Einzelzimmern mit eigenem Duschbad wohnen können und nicht mehr die Gemeinschaftsduschen und -WCs auf den Fluren nutzen müssen. Außerdem müssen alle Multifunktions- und Therapieräume sowie eines der Patientenzimmer barrierefrei sein. Weitere zukunftsorientierte Wünsche kamen zu diesen Standards: Eine kleine Kitchenette soll im Nachhinein in die Patientenzimmer einbaubar sein, damit diese auch als eigene Wohnung z. B. für Menschen mit physischen oder/und psychischen Einschränkungen funktionieren können. Dafür ist auch bereits die Installation einer Lichtrufanlage vorbereitet, um die Pfleger*innen rufen zu können. Jedes Zimmer verfügt zusätzlich über verlegte LAN-, EDV- und Antennenkabel. Flächendeckende WLAN-Versorgung ist ebenfalls sicherzustellen.

Ein mehrstöckiger Holzbau soll das bestehende Gelände ergänzen, um ein bestmögliches Raumklima in den Zimmern zu erreichen, in denen entspannt, ausgeruht und geschlafen wird.

Gelände und Umfeld

Die Einrichtung befindet sich mitten in der örtlichen Gemeinde, an einer serpentinenförmigen Straße gelegen. Diese topografischen und geologischen Herausforderungen gründen sich demnach auf der Hanglage. Die Einrichtung ist seit über 30 Jahren an diesem Standort und somit ortsprägend. Städtebaulich ist daher zu beachten, dieses Gelände für die Einheimischen als auch für die Bewohner*innen nicht zu verfremden, sondern behutsam zu verändern. Alle bisherigen Patient*innen und das Personal sollen sich weiterhin wohlfühlen. Neue Klient*innen erleben ein harmonisch wirkendes Gebäudeensemble, in dem sie sich willkommen und gut aufgehoben fühlen.

Lageplan: Der Neu- und Anbau sind hervorgehoben.
Lageplan: Der Neu- und Anbau sind hervorgehoben.
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Die buerohauser Expert*innen und die Bauherren

Um die differenzierten Kund*innenwünsche sowie kostengünstig, architektonisch unseren Werten und Ansprüchen entsprechend als auch planmäßig fertigstellen zu können, haben wir unser Team aus eigenen Fachleuten für Architektur, Innenarchitektur, Energieberater*innen und Tragwerksplaner*innen sowie als Fachplaner*innen erfahrenen Expert*innen der Gebäude- und Sicherheitstechnik sowie des Brandschutzes zusammengesetzt.

Besonderes Augenmerk haben wir auf die Beziehung der baulichen Akteur*innen gelegt. Ein gut funktionierendes Zusammenspiel zwischen unseren Fachleuten, den Fachplaner*innen und dem Direktor der Einrichtung mit seinem Team sowie dem Vorstand des Vereins und dessen Mitgliedern lag uns besonders am Herzen. Diese Zusammenarbeit hat auch deshalb gut geklappt, weil es unser Anspruch ist, das zur Verfügung stehende Budget auf treuhändische Weise zu verwalten.

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Lösungen

Sensibilität für Bestehendes: Die Verbindung von Alt und Neu und deren Ergänzungen

Unser Beitrag zum Architekturwettbewerb, der durch den Kunden direkt selbst ausgeschrieben wurde, hat gewonnen. Unsere architektonischen Werte basieren auf dem Anspruch, Funktionales mit Ästhetischem optimal zu verbinden. Unseren Wettbewerbsbeitrag haben wir daher an Budget und Funktion der zukünftigen Reha-Einrichtung ausgerichtet. Zentraler Ausgangspunkt unserer Überlegungen sind die Menschen, die die Gebäude und Räume betreten und nutzen.

Weiterhin legen wir viel Wert auf einen respektvollen Umgang mit der Baugeschichte eines Gebäudes. Wir denken, es ist sinnvoll, die Arbeit der früheren Planer*innen/Architekt*innen zu respektieren, um die Gebäude zu verstehen und dann daraus die Möglichkeiten für An- oder Umbau abzuleiten. Ziel ist es, prinzipiell ein Gleichgewicht zwischen Altem und Neuem zu schaffen, wobei Raum entstehen soll, welcher die Werte des Bestands architektonisch herausarbeitet und mit moderner Formensprache verbindet bzw. ergänzt.

Unser Anspruch ist es also, mit Sensibilität an ein Bestandsgebäude heranzutreten, um eine Spannung zwischen Altem und Neuem erzeugen zu können. So wird die Baugeschichte fortgeschrieben.

Neu- und Umbau: Visualisierung für den Wettbewerb, Ansicht Süd
Neu- und Umbau: Visualisierung für den Wettbewerb, Ansicht Süd

Die Wettbewerbssituation hat es uns ermöglicht, alles ganz genau anzuschauen und so viele gute Ideen wie möglich zu integrieren. Wir haben genau geprüft, welche Gebäude erhalten bleiben und umgebaut werden können und was hinzukommen kann. Dabei haben wir uns dazu entschlossen, zwei Gebäude zu entfernen, um neuen Raum zu schaffen.

3D-Visualisierungen für den Wettbewerb

Langlebigkeit und Robustheit: Ein mehrstöckiger Holzbau

Bei diesem Projekt behalten wir die Kundenwünsche im Fokus, in dem wir als oberste Prämissen Langlebigkeit und Robustheit setzen. Da das Gebäude in Zukunft auch anders nutzbar sein soll, haben wir diese Prämissen mit dem Ziel niedriger Investitions- und Folgekosten gekoppelt. Daher wurde auch zusammen mit dem Kunden beschlossen, anstelle von drei Stockwerken, lediglich zwei Stockwerke für den Neubau zu realisieren.

Holzbau unterstützt auch Hygienestandards und Genesung.

Ulrich Fischer

Projektleiter

Diese beiden neuen Obergeschosse entstanden in Holzkonstruktion, was auch durch eine Holzverschalung der Fassaden sichtbar wird. Die Verwendung von natürlichen Materialien innen und außen wie auch in der Holzkonstruktion selbst hat einen sehr hohen Stellenwert auf beiden Seiten – unseren Kunden, der Reha-Klinik, und uns als Architekturbüro.

Technische Innovationen: Ein kosteneffektives Energiekonzept

Das alte, dezentrale Ölheizungssystem wird ausgetauscht: Die Wärmeversorgung der gesamten Gebäudegruppe wird künftig aus einer neuen Heizzentrale im Untergeschoss des Neubaus sichergestellt. Die bestehende Villa und der Zwischenbau werden an das neue Heizungsnetz angeschlossen.

Auf den Dachflächen des Neubaus sind sowohl eine Solarthermie als auch Photovoltaikanlagen installiert. Der erzeugte Strom wird im Lebenszentrum selbst verbraucht. Durch eine dezentrale Aufbereitung des Warmwassers für den Therapie- und Verwaltungsbereich werden zusätzlich Kosten gespart. 

Energiekonzept zur Wärmeerzeugung: Warmwasser über Solarthermie und Wärmepumpe, Heizung über Wärmepumpe. Dezentrale Lüftung mit Wärmerückgewinnung. Strom für die Wärmepumpen aus Photovoltaik.
Energiekonzept zur Wärmeerzeugung: Warmwasser über Solarthermie und Wärmepumpe, Heizung über Wärmepumpe. Dezentrale Lüftung mit Wärmerückgewinnung. Strom für die Wärmepumpen aus Photovoltaik.

Die alten Fenster und Eingangstüren im bisherigen Wohnheim, nun Funktionsbau mit Therapiezentrum und Verwaltung, werden gegen Heizenergie sparende Fenster und Türen ausgetauscht. Damit das Dachgeschoss als Archiv genutzt werden kann, soll eine zusätzliche, begehbare Dämmung verlegt werden. So werden auch hier mit überschaubarem Aufwand die Verluste von Heizenergie auf ein Minimum reduziert. Und: Wir haben auch hier an die Zukunft gedacht und vorgesorgt: Der jetzige EnEV-Nachweis ermöglicht einen späteren Ausbau samt Wohnnutzung des Dachgeschosses.

Bett mit LAN-Buchse: Zimmer und Räume in Zukunft anders nutzen können

Die Ziele und Zukunftsperspektiven der Reha-Klinik sind es, die Zimmer auch anders nutzen zu können: Eine Kitchenette soll in jedem Zimmer ohne weitere Investitionskosten für Installationen einbaubar sein. Unsere Innenarchitekt*innen entwarfen bedarfsgerechte und gleichzeitig innovative Zimmer für die Bewohner*innen. Flexible Möbel für Schreibtisch und Bett waren von Anfang an unsere Lösung hierfür. Tisch und Bett können getauscht werden, wodurch mehr Raum auf der einen Seite entsteht, wo die Küche eingebaut werden muss, um die vorhandenen Anschlüsse des nebenan liegenden Bads zu nutzen.

Der Entwurf der maßgefertigten Möblierung für ein Bewohnerzimmer und die Fotos nach Fertigstellung
Reha-Klinik Lebenszentrum Ebhausen

Einen besonderen Anspruch haben wir an Eigenschaften und Materialien: Möbel und Wände müssen den Herausforderungen einer Reha-Klinik für Suchtadaption standhalten. So haben wir uns für mineralische Wandfarben und Möbel aus hochwertigem Holzwerkstoff sowie die Fensterrahmen aus Holz entschieden. Diese Materialien sind antibakteriell und gesundheitsfördernd. Ein Fußbodenbelag aus dem zu ca. 98 % natürlichen Material Linoleum ergänzt diesen Ansatz.

Herausfordernd war es auch, die Möbel mit EDV-Technik auszustatten, so dass der gewünschte Lichtruf, der benötigt wird, wenn die Räume in Zukunft als Wohneinheiten von psychisch und physisch beeinträchtigten Patient*innen genutzt werden sollen, auch funktioniert. 

Die Lösung ist die integrierte Elektrik mit allen wichtigen Anschlüssen, die per Schalter aktiviert werden können. Alle Elektrik ist also direkt im Möbel verbaut. So muss das Möbel nur noch über ein Kabel mit Stecker an eine Steckdose angeschlossen werden, um alle Funktionen, wie Lichtruf in Notsituationen, normales Licht oder andere Funktionen wie WLAN, TV, Telefon nutzen zu können.

Weitere Informationen zur Reha-Klinik Lebenszentrum finden Sie hier.

Presseberichte:
2019 Schwarzwälder Bote
2016 Evangelisch Methodistische Kirche

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Ergebnisse

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Erweiterung und Modernisierung

Ein in die Jahre gekommenes Hotel mit Restaurant- und Tagungsbetrieb braucht dringend eine Verjüngungskur, um den eigentlichen Qualitätsstandard wieder zu erreichen und auf dem Markt die kleine, feine Adresse zu stabilisieren.

Ausgangslage

Im Jahr 2017 wurde das Hotel Lindenhof samt Seminarbetrieb und Restaurant vom vorherigen Eigentümer übernommen, welcher den Betrieb altershalber nicht mehr weiterführen konnte. Der Eigentümer seither ist die Nehemiah Gateway Services gGmbH mit Sitz in Nürnberg, welche den Seminar-, Restaurant- und Hotelbetrieb durch die eigene Betreibergesellschaft, der Lindenhof Resort & Events GmbH, weiterführt.

Die über die Jahrzehnte gewachsene Hotelanlage besteht aus 4 Häusern: einem Stammhaus, das um 1850 erbaut und bis 1975 mehrfach erweitert wurde, ein zweites Haus kam 1976 samt Küchenanbau und ein weiteres 1996 hinzu. Das vierte Haus wurde zwischenzeitlich umgebaut.
Seither wurde das Hotel „nur noch betrieben“, aber dennoch liebevoll gepflegt.

Umsetzung und Konzept

Im Zuge von behutsamen Renovierungs- und Modernisierungsmaßnahmen im Gebäudeinneren wurden bisher alle Seminarräume, der Frühstücksraum, die Hotelhalle mit zukünftiger Hotelbar und Nachtempfang sowie etliche Gästezimmer, Flure und ein Treppenhaus fertiggestellt. 

Durch diese Neukonzeptionierung und Umgestaltung des Innenraums wurde über eine Verlagerung des Tagesempfangs nach außen entschieden. Dazu wurden drei Mohabs für den neuen Tagesempfang samt Lounge und Büroeinheit vor dem Hotel installiert, um auf diese Weise „dem Gast entgegenzugehen“. 

Tagesempfang und Hotellounge in den Mohabs

Der neue Empfangstresen der Tagesrezeption setzt wie die Hotelbar einen Akzent im Raum und greift dabei die Materialität und Formgebung des anderen Tresens auf. Auch die freihängenden LED-Lampen schaffen einen Wiedererkennungswert für den Hotelgast. Der Arbeitsbereich des Hotelpersonals ist dabei ganz auf dessen Bedürfnisse abgestimmt: mit einem höhenverstellbaren Schreibtisch, verstellbaren Fächern und einer Infrarotheizung im Fußbereich. Die Rückwand der Tagesrezeption greift das Bild des hotelprägenden „Lindenbaums“ auf: Die verschiedenen Grüntöne, die beim Blick in die Baumkrone an einem sonnigen Tag entstehen, werden hier abstrahiert dargestellt.

Als weitere Maßnahme ist die Generalsanierung der Hotelküche aus dem Jahr 1976 derzeit in Vorbereitung. Eine Interimsküche stellt in der Zwischenzeit den gastronomischen Hotelbetrieb sicher.

Hotelzimmer
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Innenraumgestaltung

Behutsame Renovierungs- und Modernisierungsmaßnahmen im Gebäudeinneren des kleinen, feinen Landhotels Lindenhof.

Ausgangslage

Der Entschluss, den neuen Hotelempfang durch Mohabs zu realisieren, ermöglicht die Neukonzeption des Gebäudeinneren, besonders von Lobby und Hotelbar. Ein exzellentes Projekt- und Kostenmanagement ermöglicht die Neugestaltung der Seminarräume, des Frühstücksraumes sowie etlicher Gästezimmer, Flure und ein Treppenhaus im fortlaufenden Hotelbetrieb.

Umsetzung

Hotelbar und Lobby

Die neue Lobby/Hotelbar und der Frühstücksraum

Der Raum verbindet verschiedene Hotelbereiche miteinander: Er ist sowohl Empfangs- und Aufenthaltsbereich als auch Durchgangsbereich zum Frühstücksraum und zu mehreren Gästezimmern. Zugleich sollte hier eine Hotelbar, kombiniert mit einer Nachtrezeption, entstehen.
Das neue Gestaltungskonzept beruhigt diesen Raumbereich und ordnet die unterschiedlichen Funktionen. Vorhandene Raumelemente wie z. B. die raumprägende Deckenpaneele, die den regionalen Bezug widerspiegelt, oder verzierte Wandverkleidungen aus Holz wurden mit ihrer Farbgebung in das neue, übergreifende Farb- und Materialkonzept eingebunden. Die gestalterisch reduzierte Hotelbar wirkt dabei mit ihrer homogenen, dunkelgrünen Farbgebung skulptural, setzt bewusst einen Akzent im Raum und verbindet die beiden Funktionsbereiche „Bar“ und „Nachtempfang“.
Ein neu geschaffener Wanddurchbruch ermöglicht es dem Mitarbeiter, beide Arbeitsplätze schnell zu erreichen. Eine hinterleuchtete Strukturglaswand fokussiert den Blick auf das Getränkeangebot. Indirekte Beleuchtung, dimmbare Leuchten und verspiegelte LED-Lampen schaffen eine Atmosphäre, die sowohl bei Tag als auch am Abend wirkt. Die Lounge-Sessel stammen aus der gleichen Möbelserie wie die Bestuhlung im Frühstücksraum und schaffen eine gestalterische Klammer zwischen den benachbarten Räumen.

Frühstücksraum

Basierend auf der Corporate Identity des Hotels Lindenhof wurde ein raumübergreifendes Farb- und Materialkonzept entwickelt. Verschiedene Grüntöne und Möbelelemente aus Eiche greifen dabei zugleich den regionalen Bezug auf. Die vorhandene, vormals dunkelbraune Wandverkleidung des Frühstücksraums wurde darauf abgestimmt in einem hellen Farbton gestrichen, was den Raum beruhigt und insgesamt aufhellt. Ein neuer Bodenbelag schafft einen Gegenpol zu der den Raum prägenden Holzdecke aus den 1970er Jahren, die durch die neue Gestaltung nun erst zur Geltung kommt. Ein individuell geplantes, modulares Buffetmöbel ergänzt die Ausstattung und kann sowohl für das tägliche Frühstücksbuffet als auch für Events als Frontcooking-Station genutzt werden. Die neue Bestuhlung ist gemäß des neuen, reduzierten Farbkonzeptes ausgewählt und lockert dieses durch die verschiedenen Stoffbezüge optisch auf.

Hotelzimmer

Die Gästezimmer wurden ebenfalls auf das übergreifende Farb- und Materialkonzept abgestimmt gestaltet. Die Farbgebung der Wände schafft eine besondere, hochwertige Atmosphäre, die durch eine indirekte Beleuchtung des Bettrückens und einzelne, bewusst platzierte Steh-, Tisch und Wandleuchten ergänzt wird. Einzelne Raumelemente wie die Eiche-Vollholz-Schreibtischplatte oder die individuell gepolsterten Rückenkissen geben den Zimmern eine wohnliche Aufenthaltsqualität. Die Boxspringbetten können sowohl als Doppelbett als auch als Einzelbetten gestellt werden – eine verdeckt angebrachte Halte- und Schiebeleiste am Bettrücken unterstützt die Änderung der Bettenpositionen. Die Nachttische und Leseleuchten ziehen dabei als lose Möblierung mit um, die Elektroinstallationen sind für beide Konfigurationen vorbereitet.
Die vorhandenen Bäder erhielten budgetbedingt lediglich ein „Facelift“: Neue Duschvorhänge im Farbkonzept und ein dunkelgrüner Deckenanstrich setzen einen modernen, passenden Akzent zu den vorhandenen Fliesen. Die Sanitärobjekte wurden im Zuge der Umbaumaßnahmen dabei auch ersetzt. Ein neuer, hochformatiger Spiegel schenkt den Bädern dabei mehr optische Größe.

Ergebnis

Die Resonanz bei Gästen und dem Personal über die bereits sichtbaren Veränderungen ist sehr positiv – wie auch die Spannung, was als Nächstes fertig und damit schön wird.

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