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Wenn es um die Planung von Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser geht, ist unsere Auffassung von der Beziehung Mensch-Architektur besonders gefragt.

Schnellere Heilung durch Architektur

Wir wissen bereits, dass Architektur heilen kann. Architektur sollte deshalb immer den bestmöglichsten Zustand für den Menschen im Fokus haben und nutzerzentriert sein. Es ist darauf zu achten, Stressfaktoren wie schlechte Luft, Lärm oder den Mangel an Privatsphäre zu unterbinden. Stattdessen sollten Räume mit guten Licht- und Luftverhältnissen geschaffen werden. Eine Atmosphäre der Geborgenheit, der Hoffnung und des Friedens sowie die Verbindung von Architektur und Natur können laut Studien Heilungsprozesse signifikant schneller verlaufen lassen.

Architektur unterstützt die Einhaltung von Hygiene

Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Hygiene.
Die Sicherheit des Personals sowie die Genesung und Gesundheit der Patienten stehen im Fokus. Als Architekt:innen schaffen wir das bauliche Grundgerüst und ein sinnstiftendes Design für die Prävention der Verbreitung von Krankenhauskeimen.

Die bauliche Struktur gewährleistet außerdem Übersichtlichkeit und Orientierung bei den täglichen Abläufen des Pflegepersonals. Im Folgenden sind einige Planungsbeispiele hierzu abgebildet.

Folgende Faktoren ermöglichen dies:

1. Um Räume schneller und besser reinigen zu können ist die Reduktion von Vor- und Rücksprüngen eine gute Methode. Besonders oberhalb von 2,0m Höhe sollten Vor- und Rücksprünge vermieden werden. Alle Flächen die vom Reinigungspersonal schlecht einsehbar sind, oder nur mit Steighilfen erreichbar, bilden potentielle Flächen für Schmutz und Keime. 

Bauliche Besonderheiten: Vor- und Rücksprünge sollten oberhalb von 2,0 Metern vermieden werden.
Vor- und Rücksprünge sollten oberhalb von 2,0 Metern vermieden werden.

2. Bei der Infrastruktur (Leitungen, Schächte, Heizelemente) ist aus diesem Grund darauf zu achten, dass diese verdeckt geführt/installiert sind. Eine versteckte Infrastruktur und eine wohnliche Atmosphäre schafft zusätzlich Vertrauen und Wohlbefinden des Patienten.

3. In behandlungsintensiven Bereichen ist auf genügend Raum für Verkehrs-, Abstell-, und Bewegungsflächen zu achten. 

4. Mögliche Abstellflächen und freizuhaltende Bereiche sollten gut und sichtbar markiert werden, um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten.

5. Händedesinfektionsmittelspender sollten in Wandnischen integriert werden, um das Hängenbleiben zu vermeiden. Sie sollten in ausreichender Anzahl, gut sichtbar und mühelos erreichbar sein. Auch die Planung von Toilettenanlagen ist nach separaten Nutzergruppen zu realisieren. 

Desinfektionsmittelspender
Desinfektionsmittelspender

6. Die Verwendung von hygienisch optimierten Materialien unterstützt des weiteren die Prävention von nosokomialen Infektionen (Krankenhausinfektion). Nach Abhängigkeit des Bereichs gelten verschiedene Anforderungen für Boden, Decke und Wand. Verwendete Materialien müssen demnach sorgfältig ausgesucht und abgestimmt werden. Folgende Parameter hierfür können zutreffen:

7. Ergänzend zu den Materialeigenschaften sollte auch die Innenausstattung im Design wohl durchdacht sein. Die Designprinzipien wie abgerundete Ecken zur Minimierung des Verletzungsrisikos, eine fugenlose Ausführung der Ausstattung zur leichteren Reinigung und auf einen hohen Verschleißwiderstand sind unbedingt zu achten.

Um ein nachhaltiges Ergebnis zu erzielen, gilt es diese Faktoren in den Einklang eines ganzheitliches Gestaltungskonzepts zu bringen.

Fazit

Die Planung und Realisierung von künftigen Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen kann eine signifikante Wirkung auf die Reduktion von Keimen, einer positive Beeinflussung der Arbeitsabläufe und auf das Wohlbefinden der Patient*innen und Bewohner*innen haben.

Auch im Bereich Hotel- und Gastgewerbe ist Hygiene von großer Bedeutung. Erfahren Sie mehr zum Thema Neue Gastlichkeit.

Ansprechpartner

Ulrich Fischer

Denkmalschutz, Projektleiter LPH 1-9

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