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Neuer Magnet im Herzen der Altstadt

In Ettlingen weiß man zu leben! In der lebendigen Stadt am Rande des Schwarzwaldes werden Genuss, Kultur sowie Ausflüge in die umgebende Natur groß geschrieben. Wer Inspiration und persönliche Beratung sucht, kann seit März 2023 die neue Stadtinformation direkt am Marktplatz besuchen.

Angeregt von der Ettlinger Altstadt und dem geschichtsträchtigen Schloss direkt um die Ecke hat  das Team von buerohauser hier einen neuen Anlaufpunkt für Einwohner und Besucher gleichermaßen geschaffen. Die lediglich 200 qm große Fläche vereint einen großzügigen Kundenbereich sowie genug Backoffice- und Lagerflächen für die Mitarbeiter:innen.

Raum

Der langgestreckte Raum wurde im Rohzustand übernommen und räumlich komplett umgedacht. Dabei sind die beiden markanten Achteck-Stützen aus massivem Beton schnell zu zentrale Objekten geworden, um die herum die Planung ansetzte.

Konzept

Das Gestaltungskonzept arbeitet die mächtige Stütze im vorderen Bereich heraus und macht sie zum Mittelpunkt, der die Wegeführung vorgibt. Optisch wird dies durch den kreisförmigen Farbwechsel des Bodens unterstützt und durch eine runde Holzsitzbank mit verstecktem Stauraum sowie Flyer-Regalen ergänzt. 

Einbaumöbel aus rot-durchgefärbtem Holzwerkstoff leiten die Besucher zu den wichtigsten Stationen. Am dynamisch gewinkelten, barrierefreien Tresen heißt ein leuchtender LED Schriftzug die Gäste willkommen. Im restlichen Raum beruhigen großflächige Elemente aus Weißtanne das Auge und stellen den Bezug zu regionalen Hölzern her.

Kartenwand

Um die Fülle der Informationen und Ausflugsmöglichkeiten unter einen Hut zu bekommen, wurde eine große Kartenwand aus Holz entworfen. Angelehnt an die Säulenform trägt diese zwei polygonale Kartenelemente, die sich thematisch der Stadt sowie dem umgebenden Albtal widmen. Jeweils ergänzt durch Touch-Screens können die Besucher hier ihre Wanderrouten planen und sich schnell einen Überblick über kulinarische und kulturelle Highlights verschaffen.

Die Bedienoberfläche der Monitore und die Kartengrafik wurde in Kooperation mit den Ausstellungsdesigner:innen von Studio it’s about und der Illustratorin Sabine Hecher aus Berlin entwickelt.

Möbel

Ein flexibel zu bespielendes Souvenir-Regal mit integrierter Beleuchtung fungiert als Schaufenster. Auf der gegenüberliegenden Seite versteckt ein komplett rot gefärbter Deckenkoffer die Lüftungsanlage und ist gleichzeitig Hintergrund für Sonderthemen und Deko-Elemente des Marketing Teams. Eine eigens entworfener Sitzgruppe bietet Platz für das persönliche Gespräch oder vertieftes Lesen.

Stauraum

Eine Hauptanforderung der Nutzer:innen war der Wunsch nach viel Stauraum, um die vielen Prospekte und Flyer, die die Öffentlichkeitsarbeit mit sich bringt, vor Ort lagern zu können. So enthalten viele der Elemente versteckte Klappen und Fächer, die bei Bedarf an Ort und Stelle Nachschub liefern.

Details

Formale Details wie Fugenversprünge, das um 45° gedrehte Fliesenraster und die schräg gestellten Lamellen verschaffen dem Raum besondere Haptik.

Der Lauerturm, das Wahrzeichen der Stadt, taucht als identitätsstiftendes Logodetail an verschiedenen Stellen auf: ausgestanzt oder eingraviert als Prospekthalter, Tresen-Emblem oder Heizkörperverkleidung verleiht es den Oberflächen eine spielerische Note.

Licht

Das Beleuchtungskonzept hat buerohauser direkt mitgeliefert: flächige Beleuchtung gepaart mit punktuellen Highlights, die die wichtigen Elemente in Szene setzen, ohne aufzufallen. So wird z.B. die alte Betonschalung an den Stützen, die früher unter Putz verborgen war, nun durch schwenkbare Strahler inszeniert. Der Rest der Fläche ist gleichmäßig ausgeleuchtet.

Back-Office

Die diagonal angeordneten Lamellen trennen Kundenbereich und Backoffice und stellen interessante Sichtbezüge zum Tresen her.

Im Bürobereich nutzen extra angepasste Einbaulösungen den Platz für 11 Mitarbeiter optimal aus, bieten viel Stauraum und können als Packtisch oder Pausentisch genutzt werden.

Prozess

Bereits zu Beginn des Projektes wurden die Grundlagen und Zielsetzungen in gemeinsamen Workshops erarbeitet. Für die Planer war es überaus wertvoll, von Anfang an dabei zu sein, um im laufenden Prozess alle Themen konkret berücksichtigen zu können.

Fazit

Zufriedene Gäste, zufriedene Mitarbeiter, klar definierte Abläufe und eine griffige Darstellung der regionalen Profilthemen – all das wurde hier räumlich umgesetzt.

Die neue Tourist Info ist nun ein Ort, der Menschen zusammenbringt, an dem toll zusammengearbeitet werden kann und der mitten im Herzen der Stadt ein Treffpunkt für alle ist.

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01

Erweiterung und Modernisierung

Ein in die Jahre gekommenes Hotel mit Restaurant- und Tagungsbetrieb braucht dringend eine Verjüngungskur, um den eigentlichen Qualitätsstandard wieder zu erreichen und auf dem Markt die kleine, feine Adresse zu stabilisieren.

Ausgangslage

Im Jahr 2017 wurde das Hotel Lindenhof samt Seminarbetrieb und Restaurant vom vorherigen Eigentümer übernommen, welcher den Betrieb altershalber nicht mehr weiterführen konnte. Der Eigentümer seither ist die Nehemiah Gateway Services gGmbH mit Sitz in Nürnberg, welche den Seminar-, Restaurant- und Hotelbetrieb durch die eigene Betreibergesellschaft, der Lindenhof Resort & Events GmbH, weiterführt.

Die über die Jahrzehnte gewachsene Hotelanlage besteht aus 4 Häusern: einem Stammhaus, das um 1850 erbaut und bis 1975 mehrfach erweitert wurde, ein zweites Haus kam 1976 samt Küchenanbau und ein weiteres 1996 hinzu. Das vierte Haus wurde zwischenzeitlich umgebaut.
Seither wurde das Hotel „nur noch betrieben“, aber dennoch liebevoll gepflegt.

Umsetzung und Konzept

Im Zuge von behutsamen Renovierungs- und Modernisierungsmaßnahmen im Gebäudeinneren wurden bisher alle Seminarräume, der Frühstücksraum, die Hotelhalle mit zukünftiger Hotelbar und Nachtempfang sowie etliche Gästezimmer, Flure und ein Treppenhaus fertiggestellt. 

Durch diese Neukonzeptionierung und Umgestaltung des Innenraums wurde über eine Verlagerung des Tagesempfangs nach außen entschieden. Dazu wurden drei Mohabs für den neuen Tagesempfang samt Lounge und Büroeinheit vor dem Hotel installiert, um auf diese Weise „dem Gast entgegenzugehen“. 

Tagesempfang und Hotellounge in den Mohabs

Der neue Empfangstresen der Tagesrezeption setzt wie die Hotelbar einen Akzent im Raum und greift dabei die Materialität und Formgebung des anderen Tresens auf. Auch die freihängenden LED-Lampen schaffen einen Wiedererkennungswert für den Hotelgast. Der Arbeitsbereich des Hotelpersonals ist dabei ganz auf dessen Bedürfnisse abgestimmt: mit einem höhenverstellbaren Schreibtisch, verstellbaren Fächern und einer Infrarotheizung im Fußbereich. Die Rückwand der Tagesrezeption greift das Bild des hotelprägenden „Lindenbaums“ auf: Die verschiedenen Grüntöne, die beim Blick in die Baumkrone an einem sonnigen Tag entstehen, werden hier abstrahiert dargestellt.

Als weitere Maßnahme ist die Generalsanierung der Hotelküche aus dem Jahr 1976 derzeit in Vorbereitung. Eine Interimsküche stellt in der Zwischenzeit den gastronomischen Hotelbetrieb sicher.

Hotelzimmer
02

Innenraumgestaltung

Behutsame Renovierungs- und Modernisierungsmaßnahmen im Gebäudeinneren des kleinen, feinen Landhotels Lindenhof.

Ausgangslage

Der Entschluss, den neuen Hotelempfang durch Mohabs zu realisieren, ermöglicht die Neukonzeption des Gebäudeinneren, besonders von Lobby und Hotelbar. Ein exzellentes Projekt- und Kostenmanagement ermöglicht die Neugestaltung der Seminarräume, des Frühstücksraumes sowie etlicher Gästezimmer, Flure und ein Treppenhaus im fortlaufenden Hotelbetrieb.

Umsetzung

Hotelbar und Lobby

Die neue Lobby/Hotelbar und der Frühstücksraum

Der Raum verbindet verschiedene Hotelbereiche miteinander: Er ist sowohl Empfangs- und Aufenthaltsbereich als auch Durchgangsbereich zum Frühstücksraum und zu mehreren Gästezimmern. Zugleich sollte hier eine Hotelbar, kombiniert mit einer Nachtrezeption, entstehen.
Das neue Gestaltungskonzept beruhigt diesen Raumbereich und ordnet die unterschiedlichen Funktionen. Vorhandene Raumelemente wie z. B. die raumprägende Deckenpaneele, die den regionalen Bezug widerspiegelt, oder verzierte Wandverkleidungen aus Holz wurden mit ihrer Farbgebung in das neue, übergreifende Farb- und Materialkonzept eingebunden. Die gestalterisch reduzierte Hotelbar wirkt dabei mit ihrer homogenen, dunkelgrünen Farbgebung skulptural, setzt bewusst einen Akzent im Raum und verbindet die beiden Funktionsbereiche „Bar“ und „Nachtempfang“.
Ein neu geschaffener Wanddurchbruch ermöglicht es dem Mitarbeiter, beide Arbeitsplätze schnell zu erreichen. Eine hinterleuchtete Strukturglaswand fokussiert den Blick auf das Getränkeangebot. Indirekte Beleuchtung, dimmbare Leuchten und verspiegelte LED-Lampen schaffen eine Atmosphäre, die sowohl bei Tag als auch am Abend wirkt. Die Lounge-Sessel stammen aus der gleichen Möbelserie wie die Bestuhlung im Frühstücksraum und schaffen eine gestalterische Klammer zwischen den benachbarten Räumen.

Frühstücksraum

Basierend auf der Corporate Identity des Hotels Lindenhof wurde ein raumübergreifendes Farb- und Materialkonzept entwickelt. Verschiedene Grüntöne und Möbelelemente aus Eiche greifen dabei zugleich den regionalen Bezug auf. Die vorhandene, vormals dunkelbraune Wandverkleidung des Frühstücksraums wurde darauf abgestimmt in einem hellen Farbton gestrichen, was den Raum beruhigt und insgesamt aufhellt. Ein neuer Bodenbelag schafft einen Gegenpol zu der den Raum prägenden Holzdecke aus den 1970er Jahren, die durch die neue Gestaltung nun erst zur Geltung kommt. Ein individuell geplantes, modulares Buffetmöbel ergänzt die Ausstattung und kann sowohl für das tägliche Frühstücksbuffet als auch für Events als Frontcooking-Station genutzt werden. Die neue Bestuhlung ist gemäß des neuen, reduzierten Farbkonzeptes ausgewählt und lockert dieses durch die verschiedenen Stoffbezüge optisch auf.

Hotelzimmer

Die Gästezimmer wurden ebenfalls auf das übergreifende Farb- und Materialkonzept abgestimmt gestaltet. Die Farbgebung der Wände schafft eine besondere, hochwertige Atmosphäre, die durch eine indirekte Beleuchtung des Bettrückens und einzelne, bewusst platzierte Steh-, Tisch und Wandleuchten ergänzt wird. Einzelne Raumelemente wie die Eiche-Vollholz-Schreibtischplatte oder die individuell gepolsterten Rückenkissen geben den Zimmern eine wohnliche Aufenthaltsqualität. Die Boxspringbetten können sowohl als Doppelbett als auch als Einzelbetten gestellt werden – eine verdeckt angebrachte Halte- und Schiebeleiste am Bettrücken unterstützt die Änderung der Bettenpositionen. Die Nachttische und Leseleuchten ziehen dabei als lose Möblierung mit um, die Elektroinstallationen sind für beide Konfigurationen vorbereitet.
Die vorhandenen Bäder erhielten budgetbedingt lediglich ein „Facelift“: Neue Duschvorhänge im Farbkonzept und ein dunkelgrüner Deckenanstrich setzen einen modernen, passenden Akzent zu den vorhandenen Fliesen. Die Sanitärobjekte wurden im Zuge der Umbaumaßnahmen dabei auch ersetzt. Ein neuer, hochformatiger Spiegel schenkt den Bädern dabei mehr optische Größe.

Ergebnis

Die Resonanz bei Gästen und dem Personal über die bereits sichtbaren Veränderungen ist sehr positiv – wie auch die Spannung, was als Nächstes fertig und damit schön wird.

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03

Idee / Ausgangslage

Eine vorab durchgeführte Machbarkeitsstudie unseres Büros ergab, dass die bestehende Sporthalle saniert werden kann, die Nebenräume teilweise abgebrochen und durch einen Ersatzbau wieder neu gebaut werden sollten. Teile des Untergeschosses könnten für die örtliche Feuerwehr mit Anbau einer Fahrzeughalle umgenutzt werden. Im restlichen Untergeschoss kann zudem eine Erweiterung des Schützenvereins mit Anbau einer WC-Anlage realisiert werden. Die bis dato lediglich eingeschotterten Parkierungsflächen sollen neu gestaltet und angelegt werden.

04

Konzept

Bei Voruntersuchungen wurde festgestellt, dass die Halle und das Untergeschoss in ihrer Grundsubstanz erhalten bleiben und kernsaniert werden können. Der Zustand und Zuschnitt der Nebenräume erfüllten die aktuellen Anforderungen allerdings nicht mehr und wurden daher abgebrochen. Diese wurden in Abstimmung mit den Nutzern neu geplant und  mit entsprechenden Anbauten an der Nord- und Südseite neu errichtet.

Die Gesamtanlage soll als Einheit wirken und dennoch den verschiedenen Nutzungen Ausdruck verleihen. Aus diesem Grund wurde der bestehende Baukörper der Halle optisch mit der vorhandenen Stehfalz-Blechverkleidung (Fassade) ins Untergeschoss weitergeführt.

Die Nebenräume der Mehrzweckhalle erhalten mit einer Kombination von Putz und Holzschalung ihr eigenes Gesicht. Die Fahrzeughalle für die Feuerwehr wird als drittes Element im Untergeschoss vor dem Gebäude angeordnet und soll sich mit  Hilfe einer silberfarbenen Fassade optisch zurücknehmen.

Das Konzept wurde in enger Abstimmung mit den zahlreichen Nutzern besprochen.

Die Nebenräume der Sporthalle wurden abgebrochen und ein Ersatzbau an die bestehende Sporthalle angebaut. Die Holzmodulbauweise wurde im August 2021 aufgestellt. Inzwischen erfolgte die Fertigstellung und Inbetriebnahme im Oktober 2022.

05

Innenarchitektur und Materialien

Im Innenraum wurden Elemente der vorhandenen Halle im Außenbereich aufgenommen und modern interpretiert. Es wurde ein Farb- und Materialkonzept für das ganze Gebäude entworfen, welches sich durch alle Räumlichkeiten des Gebäudes zieht.

Der komplette Innenausbau der Halle erfolgt neu und erfüllt damit die aktuellen Anforderungen der Versammlungsstättenverordnung sowie den Anforderungen an moderne Sportstätten.

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06

Idee / Ausgangslage

Für die Deutsche Energie-Agentur dena, die den Auftrag hat, einen Beitrag zum Erreichen der Energiewende zu leisten, haben wir die neuen Büroflächen gestaltet.

In historischem Kontext ist auf drei Geschossen mit 1100 qm ein Ort zum Tüfteln, Forschen und innovativen Austausch entstanden. Akteure aus unterschiedlichsten Bereichen erproben hier digitale Technologien und organisieren Workshops sowie Events zur Zukunft der Energiewirtschaft.

Gemeinsam mit den Machern des Future Energy Lab haben wir die Fläche in vier Areale unterteilt: 

07

Konzept

Der Hauptaufgabe, optimale Voraussetzungen für Arbeitsgruppen aus Forschung und Entwicklung zu schaffen und gleichzeitig öffentlich sichtbar zu sein, sind wir mit einem multifunktionalen, detailliert durchdachten Gesamtkonzept begegnet.

Video Rendering Innenarchitektur eines BerlinerBürogebäudes
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Die Räume im KPM-Quartier sind eine tolle Grundlage, auf die wir mit unserem Gestaltungsansatz bewusst aufbauen. Das Materialkonzept ist vom Branding des Future Energy Labs inspiriert und spielt mit dem zentralen Farbspektrum als Ergänzung zum Bestand. Die großformatigen Wandgrafiken sind an die Form des Hexagons angelehnt und finden sich als übergeordnetes Merkmal auf allen Geschossen wieder. Die Wandbilder zeigen einen kleinen Ausschnitt des Future Energy Lab Logos. In jeweils jedem Stockwerk wird das gesamte Logo quer durch den ganzen Grundriss gezogen und in einzelnen Räumen wiedergegeben. Auch die Drehung der einzelnen Hexagons wurde in den Räumen separat dargestellt. So entstand in jeden Raum ein andere Farbe und eine andere Winkelanordnung. Im Spiel mit den Maßstäben bilden sie einen Statement-Kontrast sowohl zum Ziegelgewölbe als auch zu der klaren Architektur der oberen Etagen.

Um den baulichen Aufwand so gering wie möglich zu halten, wurden neue Wände nur dort gezogen, wo es unerlässlich war – nämlich im Digital Lab und zur Abtrennung des großen Meeting Raumes, der eine großzügige Akustikverglasung erhielt.

Im Cafébereich kommen eigens entwickelte Tische, Bänke und Hocker zum Einsatz, die zusammen mit den reduzierten Wandleuchten einen flexiblen Bereich für Pausen und informelle Treffen schaffen. Die Formsprache der Möblierung bezieht sich wieder auf das dena Logo.

Das Hexagonale findet man vor allem in der Möblierung der Cafeteria wieder.

Wenige, aber gezielt gesetzte Einbauelemente aus lackiertem Birkensperrholz prägen die Räume und deren Wegeführung. Im lichtdurchfluteten Dachgeschoss strukturieren eingestellte Trennwände das dena Büro und bieten Platz für Rückzug sowie Konzentration. 

Die Garderobenstangen in den Empfangsräumen wurden speziell vom Metallbauer angefertigt und nehmen die polygonale Formensprache der Wandgrafik auf.

Helle Metallregale, speziell eingefärbte Eurokisten und gepolsterte Sitzmöbel ergänzen die Ausstattung geschossübergreifend und schaffen Inseln, die zum Verweilen einladen.

Im Co-Working Bereich zählt Wandelbarkeit: die Arbeitstische und Bestuhlung sind leicht verräumbar, die Einbauelemente der Arena, Bühne und des Bartresens funktionieren multifunktional. So kann der Raum auch für Präsentationen, Konferenzen und ähnliche Events genutzt werden.

Als wiederkehrendes Element heben schlanke, reduzierte Lichtobjekte die unterschiedlichen Deckenstrukturen der einzelnen Geschosse hervor: gereiht, schräg überlappend oder quer zum Raum wird die jeweilige Situation betont.

Das Lab für 3D-Drucker, Elektronik und Co.

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08

Herausforderungen

Kund*innenwünsche

Die Kund*innen setzen sich bei dieser Hochschule aus vier Parteien zusammen: dem Verein Hochschulcampus Nordschwarzwald e. V., dem Centrum für Digitalisierung, Führung und Nachhaltigkeit Schwarzwald gGmbH, die Stadt Freudenstadt als Betreiber des Gebäudes und die Kreissparkasse als Investorin und offizieller Bauherr. Die Mitglieder des gemeinnützigen Vereins sind größtenteils selbst Inhaber*innen regionaler, kleiner und mittelständischer Unternehmen im Bereich produzierende Industrie. Hier besteht das Interesse, die Zukunft der Wirtschaftsregion zu sichern, indem vor Ort qualifizierte Mitarbeiter*innen ausgebildet werden.

Ein Produktionslabor, ein Maker-Lab und ein E-Lab werden in der neuen Hochschule bereitgestellt

Das Produktionslabor bietet Raum für Forschung und Entwicklung mit Fokus auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit im (Sonder-)Maschinenbau. Das Maker-Lab ermöglicht die Anfertigung von Prototypen oder sogenannten Demonstratoren, wo man z. B. auch „digitale Zwillinge“ programmieren kann. Im E-Lab können Datenmessungen durchgeführt werden oder es werden Mikro-Controller programmiert.

Die Stadt Freudenstadt als zweite Partei ist zum einen Betreiberin des Gebäudes und stellt dies dem Campus zur Verfügung und möchte zum anderen Teile der Hochschule für repräsentative Anlässe nutzen können. Die Stadt hatte bereits einen Entwurf erarbeitet und vorgelegt, der als Ausgangspunkt für die weiteren Planungs- und Ausführungsphasen diente.

Die Detailplanung, die Entscheidungsgrundlagen für die gesamte technische Ausstattung und die Innenarchitektur für z. B. Cafeteria, Co-Working-Spaces und Konferenzräume wurden durch uns konzipiert und realisiert.

Das gemeinsame Ziel des Projektes war, sowohl den industriellen Teil (Maker-Lab/Laborhalle/E-Lab) mit dem repräsentativen Teil (Foyer und Konferenzraum) auf ansprechende Art und Weise zu verbinden als auch alle Räume mit entsprechender Seminar- und Forschungstechnik auszustatten.

Die Außenanlagen sollten ebenfalls neu hergerichtet werden. Es sollen 45 Parkplätze und zwei Elektroladestationen für E-Fahrzeuge geschaffen werden, dazu ein Außenbereich für den Konferenzraum, der für unterschiedlichste Nutzungen zur Verfügung stehen soll, sowie ein weiterer Außenbereich mit Sitzgelegenheiten für die Cafeteria.

Lageplan

Gelände und Umfeld

Der Baugrund liegt in einer ehemaligen Talsenke, die in diesem Bereich 6 m hoch mit Material aus den Bahnarbeiten aufgefüllt wurde und somit besondere Anforderungen an die Gründung stellte. Die Herausforderung, das Gelände bebaubar zu machen, erforderte die Zusammenarbeit mit einer Spezialfirma für Tiefbau.

106 duktile Gusspfähle, um den hohen Verkehrslasten standzuhalten

Die Pfeiler verzahnen sich durch ein besonderes Betonierverfahren mit dem aufgeschütteten Material und sind bis zu sechs Meter tief in die Erde eingelassen. Aufbauend darauf entstehen Laborhalle, Foyer und Konferenzhalle.

Zuvor musste hierfür ein ehemaliges Hotel, das zwischenzeitlich als Schule genutzt wurde, abgerissen werden. Des Weiteren wurden Teile eines Gebäudes, das früher von einem Energieanbieter genutzt wurde, abgebrochen. Der größere Teil blieb jedoch erhalten und konnte umgebaut werden: Hier finden sowohl Seminar- und Büroräume als auch Cafeteria und Bibliothek Platz.

Grundriss 1. Obergeschoss
09

Die buerohauser Expert*innen und die Bauherren

Ein solch großes Projekt mit mehreren Parteien auf Kund*innenseite, den Fachplaner*innen und weiteren Spezialfirmen erfordert eine exzellente Projektkoordination und Kommunikation.

Unser Management-Team hat unsere Expert*innen aus (Innen-)Architektur, Statik und unsere Ingenieur*innen mit allen weiteren Beteiligten durch häufige und regelmäßige Abstimmungsrunden zusammengebracht.

Aufkommende Probleme wurden hier gezielt angesprochen, gemeinsam konnten Lösungen erarbeitet und Entscheidungen getroffen werden. Flexibilität und aktives Nachfragen bei Unklarheiten sind Grundsätze unseres Arbeitens. Die frühzeitige Einbeziehung und Abstimmung mit Fachingenieur*innen nicht nur im Bereich Elektro und Heizung, Lüftung, Sanitär, sondern auch in weiteren wie Tiefbau, Akustik, Bauphysik und Glasstatik sind ebenfalls wichtige Bestandteile unserer Arbeit an diesem Projekt.

10

Lösungen

Glas, Metall und Beton: Die Fassadengestaltung zwischen Statik und Ästhetik

Fassade, Gebäudehülle, Außenhaut – das Äußere eines Gebäudes ist in der Lage, viel über das Innenleben zu erzählen. Für diese Hochschule sollte der Neubau vereint Transparenz, Zeitgeist und Ingenieurskunst ausstrahlen: Der Entwurf, auf den unsere Arbeit aufsetzt, sieht eine Glasfassade für den Neubau mit Konferenzhalle und Foyer vor, die Einsichten und Transparenz schafft. 

Fassaden sind dann gut, wenn Ästhetik, Funktion und Umfeld zusammenspielen.

Zitat von Andreas Bürker,

Architekt

Um diese Transparenz der Glasfassade im Eingangsbereich mit einem an diesem Standort notwendigen Vordach nicht zu stören, wurde ein filigranes Vordach aus Glas realisiert. Als besondere Herausforderung mussten hierfür die deutlich erhöhten Schneelasten einkalkuliert werden.

So wurde von uns zusammen mit den Spezialist*innen der Glasstatik eine elegante Lösung erarbeitet: Die im Aufhängepunkt des Vordachs ankommenden Lasten wurden über dünne Stahlseile über 4 bis 5 m Höhe nach oben in einen massiven Sturz umgeleitet.

Die hinterlüftete Metallfassade der Laborhalle und Werkstatt sowie die Glasfassade im Eingangsbereich und Neubau zeigen nach außen hin die Funktionen dieses Gebäudes: Industrielle Fertigung und Repräsentationsort.

Für die Laborhalle hatten wir eine sehr repräsentativ wirkende Fassade aus verzinkten Stahlblechpaneelen geplant. Aus Kostengründen wurde diese Idee aber verworfen und ein neuer günstigerer Vorschlag einer Sandwichpaneelfassade an uns herangetragen. Nach einer gemeinsamen Recherche mit den Bauherren kamen wir zu dem Entschluss, dass ein weiterer Vorschlag von uns gewünscht wird, der die beiden Faktoren Repräsentation und Kosten im Blick behält. Die Laborhalle wurde schlussendlich mit einer vorgehängten, hinterlüfteten Metallfassade verkleidet. Wir haben uns für Aluminium in drei verschiedenen Dunkeltönen entschieden. Je nach Perspektive ergibt sich so ein ständig wechselndes Bild. 

Die Fassade des Bestandsgebäudes wurde komplett saniert und, wo nicht vorhanden, mit einem Wärmedämmverbundsystem versehen.

Ästhetische Lösungen schaffen eine Verbindung von Industriellem mit Repräsentativem

Dieses Gebäude hat zwei Aufgaben: Es muss sowohl Repräsentationsort als auch Werkstätte sein. Nicht nur die Fassade und der Eingangsbereich, sondern auch der Konferenzraum und die Laborhalle können gleichzeitig alle Anforderungen aus ästhetischer und technischer Sicht vereinen. 

Der vorgegebene Entwurf ließ uns Spielraum für die Innenraumgestaltung: Details und Ausstattung konnten daher von uns vorgeschlagen und realisiert werden. Für das Foyer haben wir individuell ein Lichtobjekt entwickelt und herstellen lassen. Die wiederkehrende, ortsbezogene Grundfarbe Petrol wird aufgegriffen. Das Lichtobjekt ist für Besucher*innen und täglich Ein- und Ausgehende ein Blickfang.

Um die Projektionswand im Konferenzraum zu installieren, haben wir intensiv mit einem Trockenbauhersteller und den Expert*innen der Bauphysik zur Gewährleistung einer guten Akustik im Raum zusammengearbeitet. Die Medientechnik und Lichtanschlüsse sollten so eingerichtet werden, dass sie nicht sichtbar sind. Die Leuchten wurden direkt in die Decke integriert. Bei einer Deckenhöhe von 5,85 Metern wollten wir, dass die Akustik im Raum gut funktioniert: Im Mittelbereich muss sie durchlässig sein und in den Randbereichen absorbierend wirken. Die große Projektionswand wurde mit der Decke verbunden: Ein skulpturales Element entstand.

Konferenzhalle mit Projektionswand, Tapetentür, Foyer mit Blick in die Laborhalle

Da die Hochschule im Nordschwarzwald liegt, war es uns wichtig, Holz zu verwenden, das aus dem Umland stammt, hier Weißtanne. So erzeugen wir einen direkten Bezug zum Ort, der dadurch weiter repräsentativ wirkt. Bei der Wandverkleidung haben wir besonders darauf geachtet, dass das Fugenbild aufeinander abgestimmt ist.

In der Laborhalle werden Versuchsaufbauten für Messungen und Testläufe durchgeführt. Labortische bieten alle wichtigen und relevanten Anschlüsse und Versorgungsleitungen dafür. Wir haben uns innerhalb unserer Recherche mit Maker-Labs viele Laborhallen angeschaut. Dadurch, dass auf diesem Teil des Baugrunds keine Unterkellerung möglich ist, konnten die Anschlussleitungen nicht wie sonst üblich vom Fußboden aus verlegt werden.

Ansicht der Laborhalle und der Detailplan der Versorgungsstationen

Co-Working und Wohlfühlen am Arbeitsplatz: Schallreduzierung und Konzentration

Offene Arbeitsräume liegen im Trend. Flexibles Austauschen von Ideen oder schnelles Abstimmen sind Möglichkeiten, die auch die Hochschule ihren Studierenden bieten möchte. Um dies zu erreichen, sind besondere akustische Rahmenbedingungen Voraussetzung, um die anderen Studierenden nicht in ihrer Konzentration zu stören. 

Die Hochschule verfügt für das Austauschen von Ideen und Forschungsergebnissen über eine Cafeteria im Erdgeschoss und einen Co-Working-Space im 1. und 2. Obergeschoss. Beide befinden sich im Bestandsgebäude.

Unser Ziel: Den Gebäudecharakter prägen und identitätsstiftend erhalten

Der petrolfarbene Deckenkran oder der gelb-schwarz markierte Stützpfeiler sowie die wieder freigelegte Rippendecke im Obergeschoss gehören hier dazu. Wir haben uns von diesen Elementen inspirieren lassen und sie in die Innenraumgestaltung integriert. Die Räume erhalten damit Teile ihres originalen industriellen Charakters zurück.

Isometrie: Offene Büroräume im 1. Obergeschoss

In Zusammenarbeit mit unseren Experten des Tischlerhandwerks haben wir Lösungen geschaffen, die Cafeteria in unterschiedliche Zonen einzuteilen: Parallel arbeiten und entspannen wird so realisierbar. Schallschluckende, abgehängte Deckensegel und ein Regal als Raumtrenner tragen dazu bei. 

Renderings der Cafeteria des Ausgabetresens und des Regals sowie die Realisierung

Der Co-Working-Space im Obergeschoss bietet neben Arbeiten auch Gelegenheiten zur Kollaboration

Flexible Möbel, flexible Wände, Einbauregale, Spinde, Garderoben wie auch Besprechungstische, -podeste und -boxen lassen es zu, dass sich die Studierenden je nach Aufgabe die ideale Raumsituation selbst aussuchen oder schaffen können. Wir haben ein schallabsorbierendes Sitzelement integriert, das genutzt werden kann, um schnell und unkompliziert Abstimmungen durchführen zu können. In die vorhandene Rippendecke aus Stahlbeton wurden schallschluckende Platten eingehängt.

Offene Büros mit Telefon- und Meetingbox und Raumteiler
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Ergebnisse

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Presseberichte

md Interior | Design | Architecture 21.06.2021

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Idee / Ausgangslage

Für den modernen und großzügig angelegten Neubau des Wohnhauses haben wir eine eingeschossige, quadratische Bauweise im Bungalow-Stil geplant.

Die Bauherren wünschen sich ein lichtdurchflutetes, offenes Inneres, das aber genügend Räume, wie das Atrium als Innenhof, für Rückzugsmöglichkeiten bieten soll. Eine Doppelgarage mit direktem Zugang soll außerdem entstehen, auf einen Keller verzichten die Bauherren.

14

Konzept

Unser Konzept für den Neubau auf dem ca. 785m² großen Grundstück sieht eine kubische, punktsymmetrische Grundform mit Atrium im Zentrum vor.

buerohauser_Architektur_Innenarchitektur_Einfamilienhaus_Holzbau_Fotos©Stephan-Baumann

Das Wohnhaus ist von der Straße etwas zurückgesetzt. Die Doppelgarage mit Technikraum wurde quer zur Straße platziert, sodass ein großzügiger Eingangs- und Zufahrtsbereich entsteht.

Das Pultdach neigt sich zum Innenhof hin und schafft zusätzlich durch die hohe Raumhöhe, spannende Eindrücke im Inneren des Gebäudes. Alle Innenräume sind um das Atrium/den Innenhof herum angeordnet: Durch die großen Fenster zum Atrium öffnen sich die Räume zum innenliegenden Freibereich hin. Durch die entsprechend große Fensterhöhe und die teilweise beidseitige Verglasung der Räume gelangt viel Licht nach innen. Der offene Grundriss für Wohn- und Essbereich sowie für die Küche zeugt weiterhin von einem modernen Lebensgefühl. Das Büro, das Schlafzimmer mit Ankleide und die Räumlichkeiten für Gäste bieten hingegen Rückzugsmöglichkeiten. 

Der Fokus dieses Gebäudekonzepts ist damit auf den Innenhof gelegt und richtet sich nicht, wie oft üblich, auf den außerhalb des Gebäudes liegenden Grün- und Gartenbereich.

Grundriss mit ineinander fließenden Räumen
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Umsetzung

Der Zugang zum Gebäude ist durch dessen zurückgesetzte Platzierung großzügig angelegt. Über das auskragende Garagendach gelangt man von der Garage aus trocken zum Eingang. Aber auch in der Garage parkend ist der Eingangsbereich im Haus direkt über den Technikraum begehbar. An den Eingang angegliedert ist der Flurbereich mit Zugängen zu Gästezimmer, Gästebad, Büro und den offenen Wohn-/ Essbereich mit Küche. Der Abstell- und Hauswirtschaftsbereich ist durch eine raumteilende Möblierung vom offenen Teil abgetrennt. 

Das Schlafzimmer funktioniert als Durchgangszimmer, ist aber auch durch Türen vom offenen Teil des Gebäudes separierbar, und hat einen direkten Zugang zum Bad. 

Das zentrale Element des Gebäudes, der Innenhof, ist von allen Seiten über große Fenstertüren zu betreten. So wird auch eine optimale Belichtung der Räume erzielt.

Da auf einen Keller verzichtet wurde, wurde auf eine Bodenplatte aus Stahlbeton zurückgegriffen. Wände und Dach sind im Holzbau realisiert.

16

Funktion und Raumprogramm

Alle Räume ordnen sich ringförmig um den Innenhof herum an und sind teilweise über Flure miteinander verbunden oder fließen ineinander über.

buerohauser_Architektur_Innenarchitektur_Einfamilienhaus_Holzbau_Fotos©Stephan-Baumann
Der große offene Teil des Gebäudes umfasst den Wohn- und Essbereich mit Küche. Diese Räume sind vom Eingangsbereich über einen kleinen Flur erschließbar.
buerohauser_Architektur_Innenarchitektur_Einfamilienhaus_Holzbau_Fotos©Stephan-Baumann
buerohauser_Architektur_Innenarchitektur_Einfamilienhaus_Holzbau_Fotos©Stephan-Baumann

Ein Kamin, der von drei Seiten einsehbar ist, setzt dabei die Bereiche Wohnen und Essen voneinander ab. Das Schlafzimmer ist über einen Flur aus Richtung Eingang und Büro als auch vom Wohnzimmer her erreichbar. Die Ankleide wird dabei durch ein Einbaumöbel vom Schlafzimmer abgetrennt. Das Badezimmer schließt durch eine Schiebetür direkt an den Schlaf-/ Ankleidebereich an. Damit ist dieser Teil des Gebäudes vom offenen Teil separierbar. 

Die Gästeräume und das Büro sind direkt vom Eingangsbereich begehbar. Der Eingang wurde durch raumhohe Einbau-Garderobenmöbel gestaltet.Der Technikraum schließt an den Eingangsbereich an. Dort befinden sich u.a. die Anlagen zur Energieversorgung und Belüftung des Hauses. Das Energiekonzept für diese Gebäude sieht eine Fußboden-Heizung über eine Luft/Wasser-Wärmepumpe, eine zentrale Lüftungsanlage und Klimaanlage vor.
Der Technikraum fungiert als Puffer zwischen Wohnhaus und Garage. Die Doppelgarage ist somit direkt von innen betretbar.

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Konstruktionen und Materialien

Alle Wände sowie das Dach sind in Holzmodulbau errichtet.

Das Pultdach wurde als Ziegeldach realisiert, das Flachdach der Garage ist mit extensiver Begrünung versehen. Die Fassade ist hell verputzt, wobei die Fensterrahmen aus Kunststoff sind. Für den Innenraum wurden hochwertige Fliesen gewählt.

buerohauser_Architektur_Innenarchitektur_Einfamilienhaus_Holzbau_Fotos©Stephan-Baumann
Die vorgefertigten Holzelemente der Außenwände wurden aufgrund der Höhe von 4,85 m zum Transport horizontal geteilt und auf der Baustelle zusammengefügt.
buerohauser_Architektur_Innenarchitektur_Einfamilienhaus_Holzbau_Fotos©Stephan-Baumann
buerohauser_Architektur_Innenarchitektur_Einfamilienhaus_Holzbau_Fotos©Stephan-Baumann

Die Gründung erfolgt über eine Stahlbeton-Bodenplatte auf Frostschürzen als Trägerrost, welche auf Magerbetonplomben aufliegen. Die Magerbetonplomben gründen auf dem 1 – 1,7 m unter Gelände anstehenden mürben Sandstein der Röt-Ton-Formation. 

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Innenarchitektur

Wesentlich für das Gebäude sind die Sichtbezüge nach innen und außen.

Durch die Einbettung des Innenhofes ist die Umgebung mit ihren knorrigen Apfelbäumen bis ins Gebäudeinnere präsent. Die spezielle Dachneigung wird im Innenraum mit einer umlaufende Schattenfuge betont. Ergänzend sind Wand und Decke mit einer leichten Farbnuance voneinander abgesetzt. 

buerohauser_Architektur_Innenarchitektur_Einfamilienhaus_Holzbau_Fotos©Stephan-Baumann
buerohauser_Architektur_Innenarchitektur_Einfamilienhaus_Holzbau_Fotos©Stephan-Baumann
Im Wohn- und Essbereich ist der Kamin als wesentliches raumteilendes Element ausgebildet.
buerohauser_Architektur_Innenarchitektur_Einfamilienhaus_Holzbau_Fotos©Stephan-Baumann

Sowohl das Beleuchtungskonzept als auch die Einbaumöbel entwickeln sich aus der Architektur heraus und strukturieren unauffällig den Raum. Texturiert durch warme Eiche und hell geäderten Granit nehmen die Möbel die ruhige Farbpalette der Räume auf. Reduzierte Griffdetails und klare Formen unterstreichen den zurückhaltenden Charakter. Zentrale Highlights sind der große runde Spiegel im Eingangsbereich sowie der Kronleuchter über dem Esstisch. Die auf das Farbkonzept abgestimmten Teppiche und Vorhänge verleihen Fülle und Wärme. 

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Ergebnis

Der Ort erhält mit diesem Projekt ein auffallendes, neues Gebäude. Die Bauherren sind sehr glücklich und erfreuen sich besonders über die Innenarchitektur und Einbaumöbel als auch die Beleuchtung. Der Clou ist der Innenhof des Gebäudes: Durch die großen zu öffnenden Fensterelemente vermittelt das Atrium ein tolles Wohngefühl zwischen drinnen und draußen und verbindet Innen- und Außenraum miteinander.

Ansprechpartnerin

Juliane Lehert

Architektin und Projektleiterin LPH 1-9

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Konzeptidee: Marktplatz der Medien

Unser Beitrag beim Verhandlungsverfahren mit Teilnahmewettbewerb zur Erweiterung und Modernisierung Stadtbibliothek in Esslingen am Neckar gewinnt den 3. Platz.

Die Stadtbücherei Esslingen gehört zu den wichtigsten öffentlichen Einrichtungen der Stadt und soll in dieser Funktion ein gesellschaftlicher Knotenpunkt sein: ein Ort der Begegnung, des Lernens und der Inspiration. Durch eine offene und positive Atmosphäre steht sie jedem offen und lädt zum Verweilen ein.

Unsere Vision der Stadtbücherei Esslingen ist ein Marktplatz der Medien – ein Ort sozialer, kultureller und digitaler Teilhabe, der Lust auf Bildung, Austausch und Konversation macht.

Der Fokus liegt dabei auf der Mediennutzung, nicht auf den Medien selbst. Deshalb sind die Angebote der Stadtbücherei Esslingen breit gefächert, das Bestandsgebäude und der Erweiterungsbau bieten dafür die passenden Räume: Literatur-Café, Lernlabor, Kinderwelt, Gruppenräume, Soundlounge, Veranstaltungssaal – und dabei viele unterschiedliche Publikumsflächen.

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Materialien und Farben

Das Gesamtbild ist zurückhaltend und soll vor allem inspirieren. Der historische Bestand kommt auch eher zurückhaltend mit Sandsteinmauerwerk und Holzbalkendecke daher. Im Neubau ist im Gegensatz dazu die Akustikdecke in hellem Holz ausgeführt.

Helle, lebendige Böden ziehen sich einheitlich durch das Gebäude und bilden die Bühne für das Zusammenspiel von heimischen Hölzern sowie einer komplementären Farbpalette aus gedeckten Rot- und Grüntönen, die zusätzlich der Orientierung im Raum dient.

Farbiges Streckmetall wird in seinen unterschiedlichen Facetten an diversen Orten im Gebäude genutzt, einerseits um mit der Gebäudesubstanz zu arbeiten und so das Alte sichtbar und gleichzeitig nutzbar zu machen, andererseits als Eyecatcher, der den Elementen Transparenz und Wesen verleiht.

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Möblierungskonzept

Der Kerngedanke unseres Konzeptes ist die Verdichtung und Öffnung von Bereichen. Abwechslungsreiche Räume werden geschaffen durch bewusst eingesetzte Einbaumöbel, die den Bewegungsfluss im Raum leiten und durch die gezielte Auswahl loser Möbel ergänzt werden.

So werden die Möbel bewusst gesetzt und ermöglichen unterschiedliche Haltungen, von Sitzen, Lehnen, Stehen bis zum Liegen. Es eröffnen sich Räume, die vielfältig genutzt werden können: zum Fokussieren, sich Neuem öffnen, durch Medien schweifen, zum Zurückziehen und sich in Gruppen treffen.

Stadtbücherei Esslingen Erdgeschoss

Den Nutzer*innen soll maximaler Freiraum zur Verfügung stehen und gleichzeitig immer wieder die Möglichkeit zum Rückzug geboten werden. So wird dem Ziel der Stadtbücherei Esslingen optimal Rechnung getragen.

Das Regalkonzept besteht aus einem einzigen Standardregal-Typ, der je nach Funktion angepasst werden kann, je nachdem welche Medien ausgestellt werden. So lassen sich Funktionen zum Orientieren, zum Präsentieren, zum Sortieren und Pausieren umsetzen.

Stadtbücherei Esslingen erstes Obergeschoss

Die natürlichen Materialien der Gebäude und die zurückgenommenen Farben werden durch die Raumbegrünung vervollständigt. Den alten Mauern soll so Leben eingehaucht werden, denn Pflanzen strahlen eine besondere Lebendigkeit aus und geben unserer Gestaltung auch Farben vor. Die Nutzer*innen werden angesteckt zu Lebendigkeit und Bewegung.

Stadtbücherei Esslingen zweites Obergeschoss
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Orientierung und interne Erschließung

Der Entwurf orientiert sich an den bereits durch die Architekten geschaffenen Qualitäten des Innenraums. Da die Raumanordnung bereits sehr gut funktioniert, wurden in unserem Entwurf keine wesentlichen Raumveränderungen vorgenommen, sondern die räumlichen und visuellen Verbindungen weiter ausgebaut. 

Spielerische Elemente wie Schaukeln verbinden die Geschosse in der Höhe. Ein- und Durchblicke animieren die Besucher*innen, sich das ganze Gebäude zu erschließen. Indem es überall etwas zu entdecken gibt, werden sie automatisch in Bewegung versetzt. Die Durchblicke in den Lesegarten oder die Tunnel zwischen den Sachbuchbereichen im Altbau lassen die Besucher*innen in andere Welten eintauchen.

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Beleuchtungskonzept

Die unterschiedlichen Decken im Neubau und der denkmalgeschützten Gebäudesubstanz werden auf verschiedene Weise inszeniert.

Ein abgependeltes Deckenraster dient als flexibles Beleuchtungsystem für Akzent- und Allgemeinbeleuchtung. Die Hauptbeleuchtung besteht aus einem Beleuchtungssystem zur oberflächlichen Installation an der Decke mittels starren und verstellbaren Stangen. Die LED-Lichtquellen mit direktem oder indirektem Licht aus verstellbaren und hängenden Strahlern können an dem Röhrenprofil flexibel montiert werden. Das Beleuchtungssystem ermöglicht Akzentbeleuchtung, Umgebungsbeleuchtung mit direktem und indirektem Licht und dekoratives Licht. Filigrane, lineare Elemente inszenieren indirekt und teilweise mystisch beleuchtet den Bestand.

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Städtebau

Unser Beitrag beim nicht-offenen Wettbewerb zum Neubau der Kindertageseinrichtung Endingen.

Die neu geplante Kita in Balingen-Endingen steht in einer Wohnsiedlung, umgeben von einer
Bebauung mit einer Geschossigkeit bis 3 Stockwerke. In der näheren Umgebung sind durch Reihung auch größere Gebäudevolumen vorhanden.
Der Entwurf sieht vor, dass das gesamte Raumprogramm in einem prägnanten Gebäudekörper
abgebildet wird. Dieser nimmt umgebende Gebäudekanten entlang der Straße auf, stellt jedoch auch einen Abschluss für die offene Fläche dar. Ein Grundstück ohne klare Ausrichtung und Raumkanten.
Ein mehrkantiger Gebäudekörper mit klarer Gebäudehülle, ohne zusätzliche Anbauten, wird gebildet. Lediglich eine im Garten platzierte Funktionsbox komplettiert das Ensemble.

Der Eingangsbereich liegt an einem kleinen Vorplatz mit Baum an der nordwestlichen Gebäudeecke.
Die Nebenräume sind in einer Spange ebenfalls nach Norden hin orientiert, damit die Südseite zum Garten hin den Gruppen- und Aufenthaltsräumen zur Verfügung steht. Im Süden entsteht ein großzügiger Gartenbereich, welcher mit dem bestehenden Spielplatz vereint wird.
Parken für Eltern und Mitarbeiter erfolgt entlang der Straße. Der Gehweg ist zum Schutz der
Fußgänger (vor allem Eltern und Kinder) an die Kita verlegt. Die Anlieferung liegt seitlich und tritt wenig in Erscheinung.

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Architektur

Das Gebäude der neuen Kindertagesstätte steht als Solitär mit “geschliffenen Kanten” an jeder Seite auf dem Grundstück. Glatte Wandoberflächen sollen diesen Entwurfsansatz unterstützen. Auf zusätzliche Elemente wie Dächer oder Treppen wird daher verzichtet. Kleine und große, teilweise verspielt platzierte Öffnungen geben die Funktionen des Innenraums wieder. Die Vielkantigkeit des gesamten Volumens wird in der Dachform fortgesetzt und endet in dem zentralen mehreckigen Oberlicht, welches als aufgesetzte Haube dem Gebäude einen starken und eigenständigen Charakter verleihen soll.

Eine monochrome Gebäudehülle in reduzierter Farbigkeit, jedoch Vielfältigkeit in Struktur der
Holzfassade machen das Objekt einzigartig. Die Fassadenschalung ist weder senkrecht noch
waagerecht. Ein Spiel welches aus dem Grundriss entsteht und in der Fassade und seine Fortsetzung findet.
Sämtliche Räume sind an der Gebäudehülle entlang platziert. Im Zentrum entsteht durch die
fünfeckige Grundform ein Raum, der als Herz des Gebäudes dienen soll, lichtdurchflutet durch ein große Lichtkanone im Dach. Eine zentrale Treppe, welche aus einem Podest mit Sitzstufen entsteht, bildet die Verbindung über beide Geschosse. Hier soll das Leben stattfinden: es wird gespielt, um die Wette gerutscht oder geklettert, zusammen gelesen oder auf die Eltern gewartet!

Großzügige Verglasungen an jeder der drei prägnanten Gebäudeecken lassen keine dunklen Ecken und Flure entstehen. Diese Ecken sind immer mit besonderen Raumfunktionen wie Garderoben oder der Werkstatt belegt, damit eine gewisse Transparenz entstehen kann.

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Innere und äußere Erschliessung und Funktion

Die Garderoben liegen nicht vor den Gruppenräumen, sondern im Foyerbereich zwischen Eingang und Zugang zum Garten. Auf diese Weise ist der Schmutzbereich zusammengefasst und die restliche Kita soll nur mit Hausschuhen erlebt werden.
Eine Gruppe unten, drei oben! Zu Beginn sind die drei Ü3 Gruppen im Obergeschoss vorgesehen, der Materialraum wird in dieser Zeit als Wickelraum genutzt. Zum späteren Zeitpunkt wendet sich das Blatt und die Ü3 sind unten und die U3-Kinder im Obergeschoss. Material- und Wickelraum lassen sich flexibel tauschen.

Der Zugang zum Garten erfolgt direkt von der Garderobe aus mit Gummistiefelregal. Ein Aussen-WC reduziert den Schmutz im Innern und vereinfacht die Abläufe für die Betreuer.
Alle Nebenräume sind in beiden Geschossen in einer Spange nach Norden platziert.
Jedem Gruppenraum ist ein Nebenraum und Materiallager zugeordnet. Dieses kann je nach Bedarf auch als Wickelraum genutzt werden.
Der Essbereich und der Multifunktionsraum im Erdgeschoss können großzügig zur Mitte hin geöffnet werden. Die Garderoben sind in zwei Bereiche gegliedert, was den Kleinen zur besseren Orientierung dient.

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Struktur und Materialität

Die neue Kindertageseinrichtung soll eine einfache Plattengründung erhalten. Das gesamte Gebäude wird ab Oberkante Bodenplatte in Holzrahmenbauweise erstellt, um den planerischen Ansprüchen an eine nachhaltige und ökologische Bauweise gerecht zu werden. Die Vorfertigung und schnelle Montagemöglichkeiten hierbei sind bewusst eingeplant. Soweit gefordert, wird auf nachhaltige und langlebige Baustoffe gesetzt. Die Geschossdecke über EG ist in CLT-Bauweise geplant. Auch alle anderen konstruktiven Elemente sind in Holzbauweise angedacht.
Das Eingangsbereich ist für Ein- und Ausblick großzügig verglast, wobei die Auskragung des
Obergeschosses als Wetterschutz dient. Die glatt ausformulierte Fassadenstruktur, bei der sich
vertikale und horizontale Bereiche spielerisch abwechseln, gibt dem Baukörper zur Straße hin sein monolithisch anmutendes Erscheinungsbild. Einzelne, sich im Format abwechselnde Lochfenster, wecken Interesse nach mehr und gestalten den Baukörper spielerisch. Zum Garten hin zieht sich das Fassadenbild, den vorgesetzten Fluchtbalkon überspielend, konsequent durch. Hierbei werden bewusst größere Ausschnitte gewählt, um das Gebäude zum Garten und zur Sonne hin zu öffnen. Die dahinterliegende Hausfassade wird großzügig verglast und erhält durch die den Balkon umlaufende Hülle gleichzeitig einen konstruktiven Sonnenschutz.

Ein warmer Grünton umhüllt die vorvergraute Holzfassade und strahlt nicht nur Ruhe, sondern auch Sicherheit und Geborgenheit aus. Zusammen mit der extensiven Dachbegrünung, der 5. Fassade, ergibt sich so ein einheitliches, rundes und schlüssiges Gesamtbild. Robuste und langlebige Materialien im Eingangs- und Garderobenbereichsorgen für einen nachhaltigen Aspekt und berücksichtigen die Unterhaltskosten. Passend dazu wird Sichtestrich im Erdgeschoss als Bodenbelag gewählt, um einen fließenden Übergang von innen nach außen und zugleich Robustheit zu schaffen.

Im Obergeschoss soll das Material Holz in unterschiedlicher Art und Weise eingesetzt: Nicht nur als Konstruktionsmaterial in Wände und Decken, sondern auch sichtbar in Akustikoberflächen, Möbeleinbauten, Türen und Treppen. Die Fassade wird durch die sich in ihrer Richtung abwechselnden Elemente und unterschiedlichen Öffnungen fein gegliedert. Holz als nachhaltiger Baustoff, soll für ein gutes Raumklima und Wohlfühlatmosphäre für die Kinder sorgen. Wertigkeit bedeutet Nachhaltigkeit und somit auch Wertschätzung von allen Beteiligten.

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Herausforderungen

Kundenwünsche

Die erfolgreiche und stark nachgefragte, aber sehr in die Jahre gekommene Rehabilitationseinrichtung der Suchtadaption “Lebenszentrum” soll modernisiert werden. Bisher richtete sich das Angebot dieser Einrichtung an Männer, die aus dem stationären Entzug die nächsten therapeutischen Schritte gehen wollen, um in das eigene und gesellschaftliche Leben nach der Sucht zurückzufinden. Die Reha-Klinik als ein offener Ort heißt in Zukunft auch Frauen willkommen.

Eine Erweiterung von bisher 18 Patientenzimmern auf 24 ist vorgesehen. Der Gebäudebestand soll demnach teilweise ersetzt und teilweise erhalten und ergänzt werden.

Die hygienischen und raumspezifischen Standards werden durch die Rentenversicherung als Leistungsträger vorgegeben. Wichtig ist, dass die Patient*innen in Einzelzimmern mit eigenem Duschbad wohnen können und nicht mehr die Gemeinschaftsduschen und -WCs auf den Fluren nutzen müssen. Außerdem müssen alle Multifunktions- und Therapieräume sowie eines der Patientenzimmer barrierefrei sein. Weitere zukunftsorientierte Wünsche kamen zu diesen Standards: Eine kleine Kitchenette soll im Nachhinein in die Patientenzimmer einbaubar sein, damit diese auch als eigene Wohnung z. B. für Menschen mit physischen oder/und psychischen Einschränkungen funktionieren können. Dafür ist auch bereits die Installation einer Lichtrufanlage vorbereitet, um die Pfleger*innen rufen zu können. Jedes Zimmer verfügt zusätzlich über verlegte LAN-, EDV- und Antennenkabel. Flächendeckende WLAN-Versorgung ist ebenfalls sicherzustellen.

Ein mehrstöckiger Holzbau soll das bestehende Gelände ergänzen, um ein bestmögliches Raumklima in den Zimmern zu erreichen, in denen entspannt, ausgeruht und geschlafen wird.

Gelände und Umfeld

Die Einrichtung befindet sich mitten in der örtlichen Gemeinde, an einer serpentinenförmigen Straße gelegen. Diese topografischen und geologischen Herausforderungen gründen sich demnach auf der Hanglage. Die Einrichtung ist seit über 30 Jahren an diesem Standort und somit ortsprägend. Städtebaulich ist daher zu beachten, dieses Gelände für die Einheimischen als auch für die Bewohner*innen nicht zu verfremden, sondern behutsam zu verändern. Alle bisherigen Patient*innen und das Personal sollen sich weiterhin wohlfühlen. Neue Klient*innen erleben ein harmonisch wirkendes Gebäudeensemble, in dem sie sich willkommen und gut aufgehoben fühlen.

Lageplan: Der Neu- und Anbau sind hervorgehoben.
Lageplan: Der Neu- und Anbau sind hervorgehoben.
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Die buerohauser Expert*innen und die Bauherren

Um die differenzierten Kund*innenwünsche sowie kostengünstig, architektonisch unseren Werten und Ansprüchen entsprechend als auch planmäßig fertigstellen zu können, haben wir unser Team aus eigenen Fachleuten für Architektur, Innenarchitektur, Energieberater*innen und Tragwerksplaner*innen sowie als Fachplaner*innen erfahrenen Expert*innen der Gebäude- und Sicherheitstechnik sowie des Brandschutzes zusammengesetzt.

Besonderes Augenmerk haben wir auf die Beziehung der baulichen Akteur*innen gelegt. Ein gut funktionierendes Zusammenspiel zwischen unseren Fachleuten, den Fachplaner*innen und dem Direktor der Einrichtung mit seinem Team sowie dem Vorstand des Vereins und dessen Mitgliedern lag uns besonders am Herzen. Diese Zusammenarbeit hat auch deshalb gut geklappt, weil es unser Anspruch ist, das zur Verfügung stehende Budget auf treuhändische Weise zu verwalten.

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Lösungen

Sensibilität für Bestehendes: Die Verbindung von Alt und Neu und deren Ergänzungen

Unser Beitrag zum Architekturwettbewerb, der durch den Kunden direkt selbst ausgeschrieben wurde, hat gewonnen. Unsere architektonischen Werte basieren auf dem Anspruch, Funktionales mit Ästhetischem optimal zu verbinden. Unseren Wettbewerbsbeitrag haben wir daher an Budget und Funktion der zukünftigen Reha-Einrichtung ausgerichtet. Zentraler Ausgangspunkt unserer Überlegungen sind die Menschen, die die Gebäude und Räume betreten und nutzen.

Weiterhin legen wir viel Wert auf einen respektvollen Umgang mit der Baugeschichte eines Gebäudes. Wir denken, es ist sinnvoll, die Arbeit der früheren Planer*innen/Architekt*innen zu respektieren, um die Gebäude zu verstehen und dann daraus die Möglichkeiten für An- oder Umbau abzuleiten. Ziel ist es, prinzipiell ein Gleichgewicht zwischen Altem und Neuem zu schaffen, wobei Raum entstehen soll, welcher die Werte des Bestands architektonisch herausarbeitet und mit moderner Formensprache verbindet bzw. ergänzt.

Unser Anspruch ist es also, mit Sensibilität an ein Bestandsgebäude heranzutreten, um eine Spannung zwischen Altem und Neuem erzeugen zu können. So wird die Baugeschichte fortgeschrieben.

Neu- und Umbau: Visualisierung für den Wettbewerb, Ansicht Süd
Neu- und Umbau: Visualisierung für den Wettbewerb, Ansicht Süd

Die Wettbewerbssituation hat es uns ermöglicht, alles ganz genau anzuschauen und so viele gute Ideen wie möglich zu integrieren. Wir haben genau geprüft, welche Gebäude erhalten bleiben und umgebaut werden können und was hinzukommen kann. Dabei haben wir uns dazu entschlossen, zwei Gebäude zu entfernen, um neuen Raum zu schaffen.

3D-Visualisierungen für den Wettbewerb

Langlebigkeit und Robustheit: Ein mehrstöckiger Holzbau

Bei diesem Projekt behalten wir die Kundenwünsche im Fokus, in dem wir als oberste Prämissen Langlebigkeit und Robustheit setzen. Da das Gebäude in Zukunft auch anders nutzbar sein soll, haben wir diese Prämissen mit dem Ziel niedriger Investitions- und Folgekosten gekoppelt. Daher wurde auch zusammen mit dem Kunden beschlossen, anstelle von drei Stockwerken, lediglich zwei Stockwerke für den Neubau zu realisieren.

Holzbau unterstützt auch Hygienestandards und Genesung.

Zitat von Ulrich Fischer,

Projektleiter

Diese beiden neuen Obergeschosse entstanden in Holzkonstruktion, was auch durch eine Holzverschalung der Fassaden sichtbar wird. Die Verwendung von natürlichen Materialien innen und außen wie auch in der Holzkonstruktion selbst hat einen sehr hohen Stellenwert auf beiden Seiten – unseren Kunden, der Reha-Klinik, und uns als Architekturbüro.

Technische Innovationen: Ein kosteneffektives Energiekonzept

Das alte, dezentrale Ölheizungssystem wird ausgetauscht: Die Wärmeversorgung der gesamten Gebäudegruppe wird künftig aus einer neuen Heizzentrale im Untergeschoss des Neubaus sichergestellt. Die bestehende Villa und der Zwischenbau werden an das neue Heizungsnetz angeschlossen.

Auf den Dachflächen des Neubaus sind sowohl eine Solarthermie als auch Photovoltaikanlagen installiert. Der erzeugte Strom wird im Lebenszentrum selbst verbraucht. Durch eine dezentrale Aufbereitung des Warmwassers für den Therapie- und Verwaltungsbereich werden zusätzlich Kosten gespart. 

Energiekonzept zur Wärmeerzeugung: Warmwasser über Solarthermie und Wärmepumpe, Heizung über Wärmepumpe. Dezentrale Lüftung mit Wärmerückgewinnung. Strom für die Wärmepumpen aus Photovoltaik.
Energiekonzept zur Wärmeerzeugung: Warmwasser über Solarthermie und Wärmepumpe, Heizung über Wärmepumpe. Dezentrale Lüftung mit Wärmerückgewinnung. Strom für die Wärmepumpen aus Photovoltaik.

Die alten Fenster und Eingangstüren im bisherigen Wohnheim, nun Funktionsbau mit Therapiezentrum und Verwaltung, werden gegen Heizenergie sparende Fenster und Türen ausgetauscht. Damit das Dachgeschoss als Archiv genutzt werden kann, soll eine zusätzliche, begehbare Dämmung verlegt werden. So werden auch hier mit überschaubarem Aufwand die Verluste von Heizenergie auf ein Minimum reduziert. Und: Wir haben auch hier an die Zukunft gedacht und vorgesorgt: Der jetzige EnEV-Nachweis ermöglicht einen späteren Ausbau samt Wohnnutzung des Dachgeschosses.

Bett mit LAN-Buchse: Zimmer und Räume in Zukunft anders nutzen können

Die Ziele und Zukunftsperspektiven der Reha-Klinik sind es, die Zimmer auch anders nutzen zu können: Eine Kitchenette soll in jedem Zimmer ohne weitere Investitionskosten für Installationen einbaubar sein. Unsere Innenarchitekt*innen entwarfen bedarfsgerechte und gleichzeitig innovative Zimmer für die Bewohner*innen. Flexible Möbel für Schreibtisch und Bett waren von Anfang an unsere Lösung hierfür. Tisch und Bett können getauscht werden, wodurch mehr Raum auf der einen Seite entsteht, wo die Küche eingebaut werden muss, um die vorhandenen Anschlüsse des nebenan liegenden Bads zu nutzen.

Der Entwurf der maßgefertigten Möblierung für ein Bewohnerzimmer und die Fotos nach Fertigstellung
Reha-Klinik Lebenszentrum Ebhausen

Einen besonderen Anspruch haben wir an Eigenschaften und Materialien: Möbel und Wände müssen den Herausforderungen einer Reha-Klinik für Suchtadaption standhalten. So haben wir uns für mineralische Wandfarben und Möbel aus hochwertigem Holzwerkstoff sowie die Fensterrahmen aus Holz entschieden. Diese Materialien sind antibakteriell und gesundheitsfördernd. Ein Fußbodenbelag aus dem zu ca. 98 % natürlichen Material Linoleum ergänzt diesen Ansatz.

Herausfordernd war es auch, die Möbel mit EDV-Technik auszustatten, so dass der gewünschte Lichtruf, der benötigt wird, wenn die Räume in Zukunft als Wohneinheiten von psychisch und physisch beeinträchtigten Patient*innen genutzt werden sollen, auch funktioniert. 

Die Lösung ist die integrierte Elektrik mit allen wichtigen Anschlüssen, die per Schalter aktiviert werden können. Alle Elektrik ist also direkt im Möbel verbaut. So muss das Möbel nur noch über ein Kabel mit Stecker an eine Steckdose angeschlossen werden, um alle Funktionen, wie Lichtruf in Notsituationen, normales Licht oder andere Funktionen wie WLAN, TV, Telefon nutzen zu können.

Weitere Informationen zur Reha-Klinik Lebenszentrum finden Sie hier.

Presseberichte:
2019 Schwarzwälder Bote
2016 Evangelisch Methodistische Kirche

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Ergebnisse

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Ausgangspunkt

Auf einem Grundstück mit einem schon länger stillgelegten Gebäude wird der Neubau eines Gesundheitszentrums für vorrangig blinde und sehbehinderte Menschen mit Tagesklinik erbaut. Das bestehende Gebäude wird abgerissen und schafft somit Platz für den Neubau.

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Bauabschnitt 1

Umgesetzt wird ein viergeschossiger Neubau, bei dem auf drei Etagen die neuen Wohngruppen für vorrangig blinde und sehbehinderte Menschen des RBV untergebracht werden.

Das Gebäude wird vollständig unterkellert. Hinsichtlich der Flächen werden die, in NRW geltenden, GEPA – Vorschriften sowie die des Landschaftsverbandes Rheinland erfüllt. Sämtliche Räume werden rollstuhlgerecht und barrierefrei ausgebildet. Darüber hinaus werden die Etagen für das besondere Klientel blindenspezifisch ausgestattet. Hierzu gehören vor allem die Beleuchtung, Orientierungshilfen an Wänden und in den Fußböden, taktile und kontrastreiche Bedienungselemente, Orientierung durch akustische Reize, Treppenhausabsturzsicherungen sowie Fingerklemmschutz.

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Bauabschnitt 2

In einem weiteren Gebäudeteil werden ebenfalls vier Etagen errichtet, die unmittelbar an das Blindenheim anschließen. Auch hier wird das Gebäude unterkellert.

Hier bezieht eine tagestherapeutische Einrichtung und stationäre Nachsorge für Menschen mit gerontopsychatrischen Erkrankungsmerkmalen die neuen Räumlichkeiten. Für die Patienten sind Trainings-, Aufenthalts-, Ruhe- und Gruppenräume gebaut worden.

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Konzeption Architektur

Die städtebauliche Relevanz des Gebäudes an einer wichtigen Stelle in Düren wurde von Anfang an sehr ernst genommen.

Bauabschnitt 1 und Bauabschnitt 2 nehmen den Verlauf des Eckgrundstücks auf und bilden diesen in der Gebäudestruktur wieder ab. Die moderne Architektur mit ihren großen, teils gebogenen Verglasungen, wird der exponierten Lage des Grundstücks gerecht. Die Fassade bildet eine Mischung aus Putz- und Klinkerflächen.

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Außenanlagen

Im Garten wird ein Sinnesgarten umgesetzt. Hier können die fünf Sinne des Menschen (Hören, Riechen, Schmecken, Sehen und Tasten) wunderbar ausprobiert und erlebt werden. Es gibt einen behindertengerechten Rundlauf entlang der verschieden gestalteten Zonen.

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