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Der beliebte Baustoff Holz steht für eine schnelle Bauweise, Nachhaltigkeit und Vielfältigkeit. In Zukunft wird er eine elementare Rolle bei der Erstellung von Gebäuden aller Art einnehmen. Dank der Forschung, angepasster Gesetzgebung und moderner Arbeitsweisen ist es möglich, den Werkstoff Holz ganz neu zu denken und einzusetzen. Der Einsatz von Holz als Baustoff steht nicht nur auf dem Land hoch im Kurs, sondern auch verstärkt im urbanen Umfeld.

Schon immer haben unterschiedlichste Rahmenbedingungen den Holzbau in Konstruktion
und Gestaltung bestimmt. Selten waren Holzgebäuden in den letzten Jahrzehnten ihre Konstruktionsweise auch anzusehen, da Baurichtlinien bis zum heutigen Tag nicht auf die Holzbauweise ausgelegt sind. Aus Brandschutzgründen wurden Holzoberflächen oft mit feuerfesten Plattenwerkstoffen aus Gips bekleidet, Treppenhauskerne mussten als Aussteifungselement in Stahlbetonbauweise errichtet werden und Schallschutzrichtlinien verlangen nicht selten eine Vorsatzschale auf Grund der Akkustikanforderungen.
Eine Zeitenwende ist eingeläutet und die Bauvolumen in Holzkonstruktionsbauweise werden stetig immer größer. Die Gesetzgebung reagiert und deshalb kann auf viele Maßnahmen, welche in früheren Jahren notwendig waren, verzichtet werden. Alle Veränderungen wirken sich positiv auf neue Bauweisen und somit auch auf die Sichtbarkeit des Holzes am Gebäude aus.

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Das äußere Kleid sollte zur Architektur passen

Es stellt sich die Frage, ob die Holzbauweise einem Gebäude angesehen werden muss. In der Regel ist einem Objekt, das in Stahlbeton-, Mauerwerk- oder Stahlbauweise erstellt wird, die Art der Herstellung nicht anzusehen. Nahezu jedes Haus erhält eine Umhüllung, eine Art „Kleid“, welches vor Witterung schützt, technische Anforderungen erfüllt und ihm Ausdruck verleihen soll.

Ob eine Holzfassade zum Gebäude passt, muss individuell für jedes Gebäude entschieden werden.
buerohauser_Architektur_Innenarchitektur_Einfamilienhaus_Holzbau_Fotos©Stephan-Baumann

Schließlich geht es um die Frage der Ehrlichkeit in der Konstruktion und um die Architektursprache. Unabhängig voneinander können hier das innere und das äußere Erscheinungsbild betrachtet werden. Ziel darf nicht sein, ein möglichst spektakuläres Gebäude zu errichten, sondern vielmehr ein schlüssiges Konzept zu entwickeln, welches dem Wunsch des Bauherren gerecht wird, unterschiedlichste Gebäudeanforderungen vereint, sämtliche bautechnische Vorgaben erfüllt und der gesamten Ästhetik gerecht wird. Diesen Einklang gilt es zu erreichen.

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Holz verändert sich stetig

Holz ist und bleibt Holz, egal wie technologisch es inzwischen zum Beispiel an der Fassade eingesetzt werden kann. Es bedarf eines Schutzes vor äußeren Einflüssen, da es sich stetig verändert. Mit einer Vorvergrauungslasur ist die Holzverschalung geschützt und eine spätere Oberflächennachbehandlung bzw. Pflege ist nicht notwendig.

Herausfordernd dabei ist, den Spagat zwischen Bauaufgabe, Funktion, Baurecht, Optik und dem Ort herzustellen. Dieser Schritt fordert nicht nur Planer, sondern auch den Handwerker und das Material selber. Am Ende entscheidet die Verknüpfung und Rücksichtnahme auf alle Rahmenbedingungen, ob die Baukonstruktion sichtbar bleibt oder verkleidet wird.

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Auch der Standort entscheidet über die Oberfläche

Die Gebäudehülle steht vielmehr für den Standort des Hauses und seine Funktion. Eine Holzverschalung spiegelt zwar den Holzbau wieder, jedoch muss diese auch den Einflüssen des Ortes standhalten. Nicht jeder Standort ist für jede Wandoberfläche geeignet.

Die Erfahrung zeigt, dass Putzfassaden in einem öffentlichen, städtischen Umfeld von z. B. Fußgängern beschädigt und durch die Lage stark verschmutzt werden. Hier wäre eine robuste Backstein- oder Natursteinfassade langlebiger und einfacher zu reinigen. Transparente Glasfassaden umhüllen ein Gebäude, geben Ein-/Ausblick und können somit den inneren Holzkern sichtbar belassen. Während eine Holzverschalung ursprünglich als liebliche, natürliche und ländliche Oberfläche gilt, kann sie mit der richtigen Vorbehandlung und Ausdruck inzwischen an vielen Orten eingesetzt werden.
Die Architektur muss nicht nur über die Gebäudeform, sondern vor allem auch über die Materialität auf den Ort reagieren und möglichst eine Symbiose eingehen. Ob eine Holzfassade zum Gebäude passt, muss individuell für jedes Gebäude entschieden werden.

Naturstein-, Glas-, und Holzfassade

Lesen Sie unseren Artikel im Magazin Faszination Weisstanne

Ansprechpartner

Nico Dürr

Leitung Architektur, Prokurist

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