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Wir sprechen heute mit Natalie Ziesemer, Leitende Innenarchitektin bei buerohauser, über die Konzepte von New Work und Hospitality, über persönliche Herzensthemen und Herausforderungen im Arbeitsalltag. Sie verrät dabei, was die Hauptwerkzeuge ihrer Arbeit sind, warum sie hitzigen Diskussionen im Team etwas abgewinnen kann und wie bei buerohauser das „Ideenpolster“ anwächst. Viel Spaß beim Lesen!

1. Natalie, du bist seit November 2022 Leitende Innenarchitektin bei buerohauser. Wie kam es dazu und was sind deine Schwerpunkte?

Ich kam 2020 zu buerohauser, als sich das Team unabhängig von der Pandemie bereits im kurz zuvor angestoßenen Transformationsprozess befand: Digitalisierung, Generationenwechsel, Staffelstabübergabe – große Themen, die die Geschäftsleitung mit viel Mut und Behutsamkeit auf den Weg gebracht hat. Das hat mich sofort begeistert.

Unsere Geschäftsführerin Gabriela kenne ich schon seit unseren gemeinsamen Anfangszeiten in jungen Berliner Innenarchitekturbüros. Als sie mich dann fragte, ob ich bei buerohauser mehr Verantwortung übernehmen möchte, war ich sofort Feuer und Flamme.

Von Berlin aus kümmere ich mich nun zusammen mit meinen Kolleg:innen standortübergreifend um alle innenarchitektonischen Themen. Unser Fokus liegt dabei auf Büro- und Hotelbauten, Restaurants, öffentlichen Pflege- und Sporteinrichtungen sowie Bildungs- und Kulturzentren. Aber auch kleinere Wohnprojekte gehören zu unserem Spektrum, was mich immer besonders freut, da ich so meine alte Leidenschaft für den hochwertigen, privaten Innenausbau nicht aus dem Blick verliere.

2. Zwei der Schwerpunktthemen im Bereich Innenarchitektur bei buerohauser sind New Work und Hospitality – was haben diese beiden Sphären gemeinsam?

Besonders spannend finde ich, wie sich New Work gerade auf andere Themen überträgt – einige davon habe ich eben schon genannt. Wir bekommen immer wieder Anfragen zur Vernetzung von Arbeits- und Lebenswelten und deren gestalterischer Umsetzung. 

Da ist Hospitality ein ganz wichtiger Aspekt. Wie schaffe ich im Arbeitskontext einen Ort, an dem die Menschen gern verweilen, der sie optisch willkommen heißt, der ihnen Energie gibt, der sie stärkt?

Das sind Grundfragen, die wir uns jedes Mal neu stellen, denn jeder Kunde und jeder Ort ist anders. Oft machen wir erstmal eine Bedarfsanalyse oder Machbarkeitsstudie, ob das, was sich die Bauherren wünschen, auch tatsächlich am jeweiligen Ort umsetzbar ist. Neben der Funktionsanalyse ist der Grundriss unser Hauptwerkzeug. Und auch wenn das nicht immer möglich ist: im Idealfall hat mindestens einer aus dem Team die Räumlichkeiten zu Beginn live besucht. Dort erhält man wertvolle Detaileinblicke zum Raum und den Menschen dort – Informationen, die den Prozess später total bereichern.

Letztlich geht es darum, die Nutzer zu verstehen und die Menschen hinter der Aufgabe zu sehen: Ziele und Potentiale, räumliche und persönliche Beziehungen, bewusste oder unbewusste Bedürfnisse. Darin liegt schon unheimlich viel verborgen. Wenn man von Anfang an gut zuhört, baut sich automatisch ein „Ideenpolster“ auf, das sich Schritt für Schritt in den Raum übersetzt. 

Oft ist schon alles da, man legt es nach und nach frei und ein Schritt ergibt den nächsten. Ein tolles Gefühl, wenn das Bild Farbe annimmt und die Bausteine sich langsam zusammenfügen.

3. Was sind momentan die größten Herausforderungen für Euch? Wo liegen Stolpersteine?

Ich liebe Stolpersteine! Und Herausforderungen auch. Wir sind als Team bunt gemischt, einige kennen sich schon seit Jahren, andere bringen frischen Wind herein. Das führt auch mal zu hitzigen Diskussionen, aber genau dieser Austausch führt uns letztendlich zum besten Ergebnis für das Projekt. 

Vor Kurzem haben wir den Umbau eines Restaurants mit angeschlossenem Seminarbereich fertiggestellt. Aufgrund der hohen Auslastung des Hotels war der Zeitplan extrem eng getaktet und der Umbau wurde innerhalb von nur vier Wochen umgesetzt. Das erfordert präzise Planung und viel Kommunikation mit allen Beteiligten – ein Uhrwerk, das richtig Spaß macht, wenn alle Zahnräder ineinandergreifen! Und auch wenn es mal hakelt: das gehört zum Prozess dazu. Wir gehen Probleme engagiert an und tauschen uns eng mit den Bauherren und Handwerker:innen aus. Dabei profitieren wir stark von der Vielfalt aller – jeder bringt unterschiedliche Erfahrungsschätze und Ansätze mit, die wir in einem stetig wachsenden Wissenspool konstant erweitern und teilen. So findet sich immer schnell eine gute Lösung. 

Natürlich treibt uns die Krise des Baugewerbes gerade akut um. Auch wir bekommen sie zu spüren und müssen jetzt aktiv vorsorgen, um auch die Täler gut zu überbrücken. Wir beschäftigen uns derzeit viel mit innovativen und digitalen Planungsfeldern – KI, innovativem Holzbau, CAD Wissen, Nachhaltigkeit und Material. 

Hier ist unser Team sehr interessiert und breit aufgestellt – eine schöne gegenseitige Bereicherung! Schlussendlich machen wir Räume für Menschen und denken viel über Menschen nach.

 Haben Sie noch weitere Fragen an Natalie Ziesemer? Kontaktieren Sie sie gern!

Ihre Ansprechpartnerin

Natalie Ziesemer

Innenarchitektur, Leitung Innenarchitektur, Projektleiterin LPH 1-9

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