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Die Gartenschau „Tal X“ 2025 ist eröffnet und damit auch eines unserer Projekte, das uns aufgrund seines zirkulären Ansatzes besonders am Herzen liegt: Der Landkreis Freudenstadt beauftragte einen Ausstellungspavillon mit der speziellen Vorgabe, dass das Bauwerk nach Beendigung der Veranstaltung nicht abgerissen, sondern dauerhaft als Fahrzeughalle für den Abfallwirtschaftsbetrieb dienen soll. Die architektonische Lösung ist eine gekonnt schlichte, ästhetische und nachhaltige Holzkonstruktion, deren Gestaltung und Materialwahl den Anforderungen beider Nutzungsphasen gerecht werden.

Wir freuen uns über die gelungene Eröffnung und den ersten Lebensabschnitt des Gebäudes!

Das lokale Kundenmagazin der Abfallwirtschaft Landkreis Freudenstadt, die den Holzbau in seinem zweiten Lebensabschnitt in Form einer Fahrzeughalle nutzen wird, nahm die Eröffnung zum Anlass, das Projekt ausführlich vorzustellen. Dazu wurden auch Ulrich Hanfstein, Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebs, zusammen mit unserem Leitenden Architekten Nico Dürr und Projektleiter und Leitung Tragwerksplanung Michael Rath interviewt. Hier ein Auszug:

„(…) Wie ist die Idee der doppelten Nutzung entstanden?
Ulrich Hanfstein
: Für die Kompostanlage auf der Entsorgungsanlage Bengelbruck benötigen wir eine Fahrzeughalle, um die wertvollen Maschinen und die großen Fahrzeuge, die wir dort einsetzen, vor Wind und Wetter zu schützen. Als Frau Krämer vom Landratsamt die Planungen für die Gartenschau vorgestellt hat, ist diese Idee entstanden. Die Ausstellung des Landkreises auf der Gartenschau braucht eine große Raumhöhe, die wir bei der Fahrzeughalle auch benötigen. Das wollten wir zusammenbringen, damit wir zeigen, was in der Abfallwirtschaft wichtig ist: Dinge nicht wegwerfen, sondern wiederverwerten, auch im Großen. Wenn man es klug plant, entsteht erst gar kein Abfall und man kann Dinge an anderer Stelle wieder sinnvoll einsetzen. (…)

Die Halle muss zwei Anforderungen erfüllen: Ausstellungshalle und Fahrzeughalle. Wie herausfordernd war das?
Nico Dürr: Oft hat man ähnliche Nutzungen, die man kombinieren muss. Aber diese Nutzungen sind komplett unterschiedlich. Am Anfang hatten wir eine einer Ausstellungshalle vor Augen, die später eine Fahrzeughalle werden sollte. Aber dann haben wir von hinten gedacht: Wir haben eine Fahrzeughalle, wie kann man daraus eine Ausstellungshalle für die Gartenschau machen? (…)

Die Mehrfach-Nutzung ist nachhaltig, die Materialien sind es vermutlich auch.
Michael Rath: Es war schnell klar, dass Holz hier sinnvoll ist. Es eignet sich hervorragend für Montage und Demontage und ist dabei noch ein nachhaltiger Baustoff. Die Fassade ist aus Lärchenholz, die Konstruktion aus Nadelholz, die Wandflächen sind mit OSB bekleidet. (…)“

(s’Abfallblättle, 6. Ausgabe, Juli 2025)