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Die Materialeigenschaften von Holz begünstigen den Heilungsprozess auch für Patient:innen von (Reha-) Kliniken, therapeutischen Einrichtungen und Bewohner*innen von Pflegeheimen.

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Materialeigenschaften von Holz im Gesundheitsbau nutzen

Raumtemperatur, Luftfeuchte und Wärme

Für eine Reha-Klinik in Ebhausen konnte das Büro zusammen mit dem Bauherren beschließen, die Um-, Neu- und Anbauten in Holzmodulbauweise mit hochwertigen Holz-Alu-Fenstern und einer Fassade aus Lärche-Massivholzlatten zu realisieren. 
Für den Bauherren waren die Materialeigenschaften von Holz ebenso wichtig wie für buerohauser. Holz speichert Feuchtigkeit und reinigt die Luft – es nivelliert so als Baumaterial Temperatur und Luftfeuchte eines Raumes. Durch diese Eigenschaft kann ein physiologisch günstiges Klima Atemwegsbeschwerden und Allergien vorbeugen. Auch Schimmelpilzen wird dadurch Einhalt geboten. Ein weiterer positiver Faktor: Holz speichert Wärme und durch seine geringe Wärmeleitfähigkeit wirkt Holz so wie ein Dämmstoff. Dies wirkt sich auch auf die laufenden Betriebskosten positiv aus.

Funktionalität und Nachhaltigkeit

Um die Genesung der Patienten zu begünstigen wurde bei der Reha-Klinik in Ebhausen dezidiert auf die Bedürfnisse und Wünsche des Bauherren und der Patienten eingegangen. Speziell angefertigte, stoßfeste Möbel, die auch bei einer späteren Umnutzung der Zimmer Verwendung finden, wurden mit LAN-Buchsen ausgestattet. Der gewünschte Lichtruf, der benötigt wird, wenn die Räume in Zukunft als Wohneinheiten von psychisch und physisch beeinträchtigten Patient*innen genutzt werden sollen, ist sofort einsatzbereit. 

Die Lösung ist die integrierte Elektrik mit allen wichtigen Anschlüssen, die per Schalter aktiviert werden können. Alle Elektrik ist also direkt im Möbel verbaut. So muss das Möbel nur noch über ein Kabel mit Stecker an eine Steckdose angeschlossen werden, um alle Funktionen, wie Lichtruf in Notsituationen, normales Licht oder andere Funktionen wie WLAN, TV, Telefon nutzen zu können.

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Die Zusammenarbeit mit Bauherren und Nutzer*innen von Gesundheitsbauten

Anforderungen, Bedürfnisse und Wünsche

buerohauser nimmt sich immer vor, genau hinzuhören, den Bauherren nach bereits existierenden Vorstellungen und nach der Intention für die Nutzer:innen der Gebäude zu fragen. Das Schaffen einer Balance  zwischen Wirtschaftlichkeit im Sinne des Betreibers und Wohlfühlatmosphäre auf Patient*innen-Seite ist essentiell.  

Bei der Reha-Klinik in Ebhausen stehen Heilung und Wohlbefinden sowie Raum für Gemeinschaft und Rückzug im Vordergrund. Diese Anforderungen nach Form, Funktion und Machbarkeit transformiert buerohauser in ein ganzheitliches Gesamtkonzept. Besonders schön war die Kollaboration mit den Patienten, die auf eigenen Wunsch die Vorvergrauung der Holzlatten (zur Vorwegnahme der Verwitterung und für ein einheitliches Erscheinungsbild) durch das Ölen der Latten bewerkstelligten. Ein positives Gefühl von Gemeinschaft und Identifikation mit dem Ort wurde so begünstigt. Die Arbeit mit dem Material hat Freude bereitet und Sinn gestiftet.

Die Verwendung weiterer natürlicher Materialien wie Mineralfarbe und Linoleum begünstigen die Heilung, weil auch hier Schadstoffe, z.B. durch Ausdünstung, vermieden werden.

Auch bei der Realisierung der Reha-Klinik auf Fehmarn hat buerohauser stark mit den Bauherren zusammen gearbeitet. Die Reha-Klinik arbeitet mit Sucht-Patienten, um sie  wieder ins soziale und eigenständige Leben zu begleiten. Integration in die Gemeinschaft, örtliches Wohlbefinden und Identifikation sind hier wichtige Faktoren. Der Erhalt der Reha-Klinik mitten im Ort trotz baulicher Veränderungen war buerohauser daher ebenso wichtig, um dadurch die Integration der Patienten in die Gemeinschaft aus städtebaulicher Sicht zu begünstigen. So konnte hier ein Baukörper als Holzbau entstehen, der sich aus der dörflichen Struktur der Insel-Architektur ableitet. Die ortsprägende Architektur setzt sich aus Kleinbauten als auch großen, länglichen Scheunen und Stallbauten zusammen. Um das Wohlbefinden und die Integration ins Dorf und die Gemeinschaft zu unterstützen, hat buerohauser einzelne kleinere, zweigeschossige neue Wohnhäuser für die Patienten und die längliche Erweiterung des Bestandsgebäudes umgesetzt.

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Architektonische Grundsätze für Gesundheitsbauten

Genesung begünstigende Faktoren

Hier werden einige Faktoren sichtbar, die buerohauser nutzt, um Architektur so umzusetzen, dass sie für Personal als auch die Patient:innen von großem Wert sind. Dazu gehören die Faktoren allgemeines Wohlbefinden und Beruhigung. Im Bezug auf diese Faktoren berücksichtigt buerohauser folgende Grundsätze besonders bei der Realisierung von Gesundheitsbauten:

Diese Faktoren haben den Gesundheitsbau der Reha-Klinik in Dettingen unter Teck, die u.a. demenzielle Patient:innen betreut, ebenso geprägt. Hier hat buerohauser für ein angenehmes Wohlempfinden und zur besseren Orientierung der Patient*innen Räume geschaffen, die Sichtachsen, Verweilorte und Ausblicke bieten: Das glasüberdachte Atrium des Eingangsbereichs dient als Ort des Ankommens. Das Foyer wird so durch Tageslicht beleuchtet. Zusätzlich werden durch unterschiedlich hoch gesetzte Pendel-Leuchten schöne Akzente gesetzt. 

Moderner Neubau Pflegeheim Dettingen
Für den Lichthof sind ein Baum in der Mitte sowie Sitzmöglichkeiten zum Verweilen vorgesehen. Von diesen Sitzmöglichkeiten sind Blickkontakte (über das Atrium und den Lichthof) auf andere Ebenen möglich. Von der nach Süden ausgerichteten Terrasse sowie den Gemeinschaftsbereichen bietet sich ein schöner Ausblick auf die Burg Teck.
Moderner Neubau Pflegeheim Dettingen
Moderner Neubau Pflegeheim Dettingen

Wie auf Fehmarn ist es dem Büro auch hier gelungen, die Anbindung ans gesellschaftliche Leben zu realisieren: Die Terrasse grenzt an den benachbarten Kindergarten an, was eine Anbindung an das öffentliche Leben schafft.

Auf einem weiteren Teil des Grundstücks ist die Gartenanlage als speziell für demenzielle Personen angelegter Sinnesgarten ausgeführt.

Das Thema Sinnesgarten und Barrierefreiheit hat buerohauser beim Projekt Blindenheim in Düren ebenfalls in den Fokus gestellt und umgesetzt. 

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Materialeingenschaften von Holz im Bezug auf Gesundheit

Allgemeine Eigenschaften von Holz, die sich auf den menschlichen Körper auswirken und die auch in der Architektur genutzt werden können, haben wir hier zusammengestellt.

Die Holzzellen filtern die Luft und speichern Feuchtigkeit: Die Raumluft und Temperatur wird durch den Einsatz von Holz als Baumaterial reguliert. Ein Raum in Holzbauweise kann so niemals zu feucht werden und die Luft wird permanent gefiltert: Die Zellen nehmen die Feuchtigkeit auf und geben sie bei zu trockener Luft wieder ab. Der Entstehung von Schimmelpilzen, Ausbreitung von Allergenen und weiteren Schadstoffen etc. wird aktiv vorgebeugt. Durch die Nivellierung von Temperatur und Luftfeuchte kann ein physiologisch günstiges Klima Atemwegsbeschwerden und Allergien vorbeugen.

Eine weitere Eigenschaft, die architektonisch von Vorteil ist und genutzt werden kann: Holz speichert Wärme und durch seine geringe Wärmeleitfähigkeit wirkt es wie ein Dämmstoff.

Die antibakterielle Eigenschaft von Holz ist einmalig und spricht für die Verwendung von Holz-Oberflächen und zur Herstellung von Möbeln.

Weiterverarbeitetes Holz bzw. Pflanzenteile werden im Naturheilverfahren genutzt: z.B. Latschenkiefer zur Behandlung von Muskelschmerzen, Lindenblüten-Tee bei Erkältungen, Eichenrinde als Zusatz von Heilbädern zur Besserung der Narbenbildung, frisches Kiefern-Harz als Zugsalbe, ein Bad im Kiefern-Sägemehl zur Förderung der Durchblutung oder der Sauna-Gang mit angenehmen ätherischen Ölen.

Ansprechpartner

Ulrich Fischer

Denkmalschutz, Projektleiter LPH 1-9

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